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Unheiligs Blechle! Dass Polen an metallischen Schmuckstücken einiges zu bieten hat, weiss man nicht erst seit gestern, aber mit einem dermassen starken Doom-Statement wie dem von DOPELORD hatte ich jetzt, ehrlich gesagt, nicht gerechnet.
Zwar liefert der inzwischen in Warschau ansässige Vierer mit seinen bewährten Dampfwalzen-Riffs keine Neudefinition des Genres ab, aber was die Band zweifelsohne auszeichnet, sind die Passion und die Inbrunst, mit denen sie ihre zumeist recht langen Songs darbietet. Besonders herausragend in diesem Zusammenhang ist der kontemplative, leicht nasale Klargesang von Basser Piotr Zin, der den Dopelord Signature Sound massgeblich mitprägt. Er ist wirklich das Sahnehäubchen auf dem zugleich melodischen wie kraftvollen Stoner Doom des Quartetts, aber die Jungs können den festgetretenen Pfad auch verlassen, wenn sie wollen. «One Billion Skulls» zum Beispiel kann man zumindest streckenweise als kleine Verneigung vor Crowbar verstehen, insbesondere bei jenen Passagen, in denen Gitarrist Paweł Mioduchowski ins Mikro brüllt und dabei durchaus an Kirk Windstein erinnert. Zudem darf er sich noch im treffend betitelten, wüsten Sludge Brecher «Worms» so richtig die Seele aus dem Leib growlen und brüllen. Für Abwechslung ist bei aller Treue zu den ansonsten sorgfältig gepflegten Genre-Trademarks also gesorgt. Für mich zählt «Songs For Satan» in seiner simplen, aber sehr effektiven Ausführung ohne Wenn und Aber zu den Doom Highlights des Jahres. Atmosphärisch dicht, authentisch und emotional, aber nie kitschig oder oberflächlich aufgesetzt. Dem geneigten Fan lege ich eine Hörprobe ganz dringend ans Herz.
Mirko B.