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"Ausdruckslos, monoton und auf der Suche nach Eigenständigkeit", so in etwa "könnte" man diese Reviews von DROTTs «Troll» kurz und bündig wie vor allem voreingenommen beschreiben! Doch wir von METAL FACTORY gehen da schon etwas mehr in die Tiefe und durchleuchten das dornenreiche Frischwerk der Norweger aus der Stadt Bergen.
Drott, gegründet im Jahre 2020, dürften vermutlich den wenigsten ein Begriff sein, obschon namhafte Members wie Arve Isdal (Guitars) von Enslaved, Ivar Thormodsæter (Drums) von Ulver und Matias Monsen (Cello) in der Musik-Szene bekannt sein dürften. Als nach der gleichnamigen Debüt-EP «Drott» im Frühjahr 2021 der Debüt-Longplayer «Orcus» im Herbst 2021 die grosse Anerkennung bei Kritikern wie auch der Zuhörerschaft erwarb, folgt nun das zweite Werk «Troll», das nach meiner Meinung mit dem beschwerlich kategorisierenden Sound genauso fulminant weiterfährt wie bei den zwei vorangegangenen Werken. Die Faszination um Drott umfasst ein vielfältiger musikalischer Hintergrund, der von Rock bis hin zu Metal wie auch Jazz bis hin zu klassischer Musik reicht und mit psychedelischen Inspirationen ein Genre der noch nie da gewesenen Form geschaffen haben.
Den genau diese menschenleere Monotonie im Einklang mit progressiven Riffs, die teils mit symphonischen Gefühls-Bögen aus dem Kontinent Asiens vermischt werden, verkörpern das göttergleiche Schaffen von Drott. Dem Trio, das auf «Troll» mit den Guest-Musicians Kristian Espedal, Lindy Fay Hella und Herbrand Larsen an den Vocals unterstützt wird, darf man ohne Zweifel zugestehen, dass der eine oder andere enthaltene Track anstrengend, ja zum Teil sogar nervenaufreibend herüber kommt, hierbei aber wiederum der Sichtweite der eigenen Empfindung beizumessen ist. Trotzdem besticht das Geschehen auf «Troll» und fesselt mit Spiritualität der hypnotisierenden Klanglandschaft während über einer Stunde Spielzeit, verteilt auf dreizehn Tracks.
Meine Favorites sind die mythisch inspirierten Highlights «Våkenat», «Til Stein» und «Fornjots Born», die die eigenwillige, phänomenale Musikalität mit inszenierter Ideen-Buntheit reichhaltig im Hintergrund zur Entfaltung bringen, "simply captivating"! Ebenso möchte ich noch das gelungene, themengleiche und markante Cover-Artwork heraus streichen, das das Gesamtwerk von Drott vollkommen erschliesst und gewichtet. "Impressive album that is sure to have a say at the end of the year".
Marco