1. Meinung: «SurVive» ist eine Art Konzept-Album, welches von einer postapokalyptischen Welt handelt, in der das Bandmaskottchen Morphoenix den Krieg gegen die Mächte des Bösen führt. Angeführt vom König der Albträume, der von der schlechten Situation profitiert, namentlich von Waldbränden, Kriegen wie auf der einen Seite Überflutungen und auf der anderen Seite Wassermangel. Kommt Euch das bekannt vor? Musikalisch liegt der Vierer irgendwo zwischen traditionellem Metal mit leicht symphonischen Momenten und der Theatralik der letzten Queensrÿche Studio-Scheiben mit Geoff Tate. Klingt sehr interessant, aber nach einigen Minuten geht mir der nasale Gesang von Gerard doch gewaltig auf die Nerven, da er eher gequält, denn kraftvoll singt. Grundsolider Metal, der mit unterschiedlichen Tempi das Werk sehr abwechslungsreich gestaltet, aber mit den sich eher sperrig anmutenden Songs nicht immer leicht verdaubare Kost bietet.
Tinu

2. Meinung: Die Katastrophe findet seine Fortsetzung. Zumindest haben die französischen Heavy Metaller zwischen ihrem vierten und dem aktuell fünften Album überhaupt nichts gelernt. Anstatt dass sie ihren Sänger in Höhen musizieren lassen die er beherrscht, quält er sich und die Zuhörer:innen in Frequenzen, die man ohne Weiteres als fieses Folterinstrument nutzen könnte, und das meine ich auch wirklich so. Was hier auf die Zuhörerschaft los gelassen wird, ist kein Genuss, sondern eine Waffe. Dabei würde das gute Songwriting mit einer anderen Gesangsart wirklich gewinnen. Irgendwo zwischen Savatage und King Diamond angesiedelt, wäre das hier Präsentierte nicht wirklich schlecht, würde das Ganze über eine gewisse Abwechslung und Eingängigkeit verfügen. So aber – nein, nein und nochmals nein. Vielleicht sind meine Ohren im Alter etwas empfindlicher geworden, aber trotzdem: Wieso merkt das hier niemand, bevor man die Leute damit foltert? Liebe Eternal Flight: "Tut allen den Gefallen und korrigiert den Gesang – notfalls mit einem PC-Programm. Und verkauft euch dann nicht derart unter dem Wert. Einmal zurück an den Absender – bitteschön." Nach der unsäglichen, ebenfalls schlechten Mysterizer-CD vor zwei Wochen, beginne ich langsam aber sicher daran zu zweifeln, wieso ich diese Art von Musik seit bald 25 Jahren mag. Wer bringt mich wieder auf den richtigen (Heavy Metal-) Pfad?
Roger W.