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Ganz so "cosmic" wie ihn die Autoren empfinden, ist der Stoner Blues von Geezer nicht wirklich, dazu klingt die Band dann doch zu geerdet und bodenständig. Dafür aber wusste das amerikanische Power-Trio schon immer, wie man amtlich groovt, und daran ändert auch die sechste Scheibe von Geezer nichts.
In gewohnt entspannt-lässiger Manier hauen die musizierenden Rednecks acht coole Nummern heraus, die jeden Freund gradlinigen Kraches irgendwo in der Schnittmenge zwischen Stoner und Blues Rock erfreuen dürften. Natürlich bemüht sich die Truppe darum, der eigenen Selbstverortung gerecht zu werden, aber vereinzelte, sehr dezente Soundeffekte oder die gelegentlich diskret verfremdete Stimme von Gitarrist und Sänger Pat Harringtons sind dann schon die höchsten der Gefühle, wenn es darum geht, hin und wieder etwas in Richtung Space Rock abzudriften. Wenn schon verstrahlt, dann erinnert man lieber gelegentlich daran, wie Jimi Hendrix den Spagat zwischen harten Gitarrenklängen und bekiffter Coolness gemeistert hat. Diesbezüglich kann man eine Nummer wie «Broken Glass» schon fast als bewusste Hommage an den Ausnahmemusiker verstehen. Generell lässt sich das selbstredend auf den jam-artigen Charakter praktisch aller Titel übertragen. Und diese Fähigkeit, Songs so zu gestalten, dass sie spontan und teilweise gar improvisiert wirken, beherrscht die Band inzwischen absolut meisterlich. Die anvisierte Kundschaft darf bedenkenlos und herzhaft zugreifen.
Mirko B.