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Goregrind, Grindcore, Gronibardcore, Gronibardgore..., jäh, dü heilix Blechle nomal! Aus Lille, Hauts-de-France, anno 1998 ins Leben gegored, tauchen die Herren Anal Capone (Vocals), Necronembourg (Guitars, Vocals), Merdic (Guitars), Albatard (Bass) und Godemichel (Drums) in chronischer Regelmässigkeit mit diversen Releases auf, rülpsen sich guttural durch die Höhen und Tiefen des Grindcores, um diese Goreparty genüsslich abzufeiern.
Humorvolle Texte, kombiniert mit ultraschnellem Grindcore, nur durch kurze moshige Breaks unterbrochen, jagen sich durch «Regarde Les Hommes Sucer» und den darauf enthaltenen sechzehn Tracks voller Splattercore, gepaart mit durchdachtem Songwriting für das erst dritte full-length Longpläyerchen, nebst vielen EP's, Split-Alben, Live-Alben, einer Compilation wie einem Demo, youh, somit ist das Palmares in Steincore gemeisselt. Kurze, intensive, immer straighte Mosh Blast Groove Grind Songs, ja, selbst beim veredelten Goregrind von Gronibard wird das berühmte, muskelartige Zucken ausgelöst, welches man im Fachjargon eben "Headbanging" nennt.
Die Produktion von Frédéric Recqueur ist druckvoll, klar, messerscharf gelungen, inklusive dem Mastering und Mixing, welches im Recording Studio namens "Studio C&P" vonstatten ging und das alles nun mal ganz einfach mit einem fetten Grinsen passt. Das Cover-Artwork, passend zum Sound, wurde von Mat kreiert. Tja, ohne Wenn und Aber, so sind Gronibard die Monty Python's des Grindcore, hell yeah, denn es wird nicht nur extremst gegrowlt, nope, auch sehr spassig-ulkend geträllert, als wirklich mit Klargesang, nebst diversen gesprochenen Textauszügen. Daneben wird einfach ganz goil gemoshed, so à la M.O.D. (Method Of Destruction), S.O.D. (Stormtroopers Of Death) und Konsorten, nebst selbstredend eben auch als Anhaltspunktvergleiche zu Ultra Vomit, Igorrr, etwas alte Acid Reign und Anthrax, etwas alte Nuclear Assault, Lawnmower Death, Macabre, Pungent Stench, Brujeria, Repulsion, alte Carcass, Brutal Truth, Extreme Noise Terror, Nasum, Misery Index, Terrorizer, Napalm Death, etwas Cannabis Corpse und dergleichen.
Auf jeden Fall ist das soundtechnische Spektrum breit gefächert und bedarf eines weisen Weitblicks in Soundangelegenheiten. Yope, den hat das Schreibmonster glücklicherweise, und ich weiss wie auch bin mir mehr als todessicher, das habt ihr, die ihr Gronibard lieben wie mögen werdet, eben auch, und darum passt das so herrlich schön alles zusammen. Noch nie hatte ich einen solchen Heidenspass an einer Rezension, wie an dieser von Gronibard, denn der Humor spritzt nur so förmlich aus ihnen heraus, wie aus einer aufgeschlitzten Puls-Arterie, hell yeah! Wie gesagt, der Gesang ist sowas strotzend vor Abwechslung, mal klar gesungen, dann gesprochen, dann wieder so richtig böse, aggressiv, slammend, grindcorend im Gutturalen, und genau das ist der eine Spassfaktor, nebst dem kompletten Songwriting und auch der intonierten Mucke, wie Monty Python. Und dies alles in französischer Sprache und meine Fresse, passt dies wie die berühmte Faust aufs Auge. Tja, da wird halt nun mal auf humoristische Art und Weise die Thematik "Sex" von A bis Z durchgenudelt, und zwar wahrlich durchgenudelt, so dass der Spaghetti-Western zur Farce verkommt, ohne diesen in einer negativen Art und Weise zu diskreditieren, wohl bemerkt.
Die beiden Gitarren schrummeln sich blastend, gorend, thrashend, crossoverig und speedend durch die teils sogar melodiösen Riffs. Und ja, ab und an erschallet ein kurzes, melodiöses Shred- wie Midtempo-Solo auf. Der Bass wummert scheppernd, aber klar im Schwumm mit, mal solodesk, mal autark, meist rhythmisierend im Generalwatschelgang. Das Schlagwerk pattert und paraddidled im Blast, Grind, Core, Thrash, Death, Speed und vor allem im Groove und Mosh einher, Double-Bass, eine satte, trockene Snare, Cymbals-Streicheleinheiten, Toms-Axtbearbeitung, variantenreich, ideenreich, abwechslungsreich. Anspieltipps? Alle sechzehn Songs von «Regarde Les Hommes Sucer», und zwar vorzufinden in der exakten Reihenfolge wie auf dem Vinyl, beziehungsweise der CD, denn sonst ist es eine Art musikalische Vergewaltigung, auch nur einen dieser genialen Songwriting-Ergüsse malträtierend zu entfernen. Somit steht einer nackten zehn von zehn Punkten nichts mehr im Wege, und auf die wohl aufkommende Frage: "Weshalb?" habe ich wiederum nur eine passende Antwort parat: "Deshalb!"
Poldi