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Die Freunde des Hammer-Königs (und da zähle ich mich absolut dazu!) mussten nicht lange warten, denn die deutschen Heavy Power Metaller HAMMER KING sind schon wieder mit einem neuen Album am Start. Es ist das Siebte in zehn Jahren, wahrlich eine königliche Ausbeute. Für die fette Produktion zeigte sich Charles Greywolf (Powerwolf) verantwortlich. Auch das Artwork stammt aus dem Kreise der Wölfe, geht es doch auf Peter Sallai zurück, der auch für Sabaton und eben Powerwolf tätig ist.
Dass die Band wohl bewusst eine kleine Kursänderung eingeschlagen hat, zeigt sich schon beim leicht überarbeiteten Logo, allerdings finde ich diese Version bei weitem nicht so gelungen. Ebenso fällt mir auf, dass die neue Scheibe pompöser, glattgebügelter und mit mehr Pathos als die Vorgänger aus den Boxen dröhnt. Ausserdem taucht mit «Schlaf Kaiser Schlaf» erstmals eine deutsche Nummer auf, welche bestimmt polarisieren wird. Zwar nicht wegen der Sprache, aber die Vertonung des Kinderliedes (auch Bruder Jakob kommt vor) ist reine Geschmacks-Sache. Ich finde die Umsetzung kreativ zwar gelungen, aber trotzdem ist das, mit ziemlich weitem Abstand, der schlechteste Song in der Hammer King Historie.
Die pompösere Ausrichtung zeigt sich schon beim Opener «King For A Day», welcher durch die Keyboards fast schon ungewohnt bombastisch für Titan Fox V und sein Gefolge klingt. Beim Titeltrack werden Erinnerungen an Battle Beast und Sabaton wach. Zwar glänzt der Song durch seine Eingängigkeit, trotzdem wirkt er mir zu aufgeblasen. Kein guter Start also, ja fast schleicht sich bei mir Ernüchterung ein aber bei «Hammerschlacht» bin ich dann wieder im siebten Kaiserreich. «Hoheitsgebiet» ist ein typische Hammer-Hymne, «Kneel Before The Throne» lässt den geneigten Fan tatsächlich ehrfürchtig vor den Thron knien und «The Last Kingdom» vereinigt sämtliche Stärken der Band.
Bei allen Songs sind Chöre wie grosse Refrains auszumachen und Riffs, die wirklich richtig hart brettern. Dazu die unvergleichliche Stimme von Titan, oh ja sie haben es nicht verlernt! «Make Metal Royal Again» hätte es zum gewohnten Kracher gereicht, wären da nicht die ersten zwei Songs, welche mir einfach zu sehr in Richtung Sabaton und Konsorten schielen. Zudem stehen Heavysaurus für Kinderlinder wie «Schlaf Kaiser Schlaf». Zum Glück bietet vor allem die zweite Hälfte noch genügend starkes Material, so dass sich das Werk dann doch noch eine vernünftige Note abholen kann. Die von mir eigentlich fast schon erwartete "Kaufempfehlung" kann ich aber leider nicht aussprechen.
Rönu