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Die Finnen ruhen sich scheinbar nicht so schnell aus und verbringen augenscheinlich mehr Zeit im Studio als in der Sauna. Erst vor fünf Jahren veröffentlichten Kalle Pöysko (Gitarre) und Niko Hienonen (Gesang, Drums) ihre erste EP, letztes Jahr kam das erste Studioalbum und nun haben Karu bereits den Nachfolger fertig, wobei sie dem Hörer einiges abverlangen und gleichzeitig auch unendlich viel bieten.
Drei Intros und vier überlange Songs gilt es zu erkunden. «Shadow War» macht den Anfang und legt los, als gebe es kein Morgen. Hyperschnell, brutaler Gesang, cineastische Keyboards, groovende Riffs, ruhiges Zwischenspiel, leichte Ausflüge ins Progressive und atemberaubende Solos. Uff, da haben die Finnen aber so ziemlich alles was geht in einen Song verpackt. «Alone In The Forest» beginnt dagegen fast schon besinnlich und melancholisch und nimmt erst ab der Mitte an Härte zu.
Mit 7 Minuten und 25 Sekunden ist «Trail Of Fire» das kürzeste Stück, was nicht heisst, dass hier nicht so einiges passiert. Neoklassische Gitarren treffen auf bombastisch-symphonische Keys, die im Gegensatz zu den brutalen Growls von Mister Hienonen stehen. Der Titeltrack ist mit über 12 Minuten Spiellänge so etwas wie das Herzstück des Werkes. Hier packen die Finnen nochmal das ganze Repertoire aus. Die ruhigen Töne sorgen für die richtige Atmosphäre im Herbst und die Melodien laden zum Träumen ein.
Es braucht einige Durchgänge um alle Details zu hören und wahrscheinlich werden mit jedem Durchlauf Neue dazukommen. Karu spielen keinen Melodic Death à-la Dark Tranquillity, sondern sind deutlich komplexer, was sie aber interessant macht. Wer zum Beispiel auch die neue Aephanemer aufregend findet, oder Gefallen an Bands wie Fleshgod Apocalypse findet, der sollte «Perdition» dringend auf die Einkaufsliste setzen.
Rönu