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Ich bin ein bekennender Judas Priest Fan. Einer, dem sogar «Turbo», «Ram It Down», «Point Of Entry» und «Nostradamus» gefallen. Als Gitarrist KK Downing 2011 bei meinen Metal-Gods ausstieg, blieb einen Moment lang die Zeit stehen.
Zu unvorstellbar schien es, dass das Evangelium des Gitarren-Duos KK Downing und Glenn Tipton nicht mehr sein soll. Die zu erwartende Schlammschlacht liess nicht lange auf sich warten, und es dauerte zehn Jahre, bis KK ein musikalisches Lebenszeichen von sich gibt. Dabei versammelte der Gitarrist den ehemaligen Judas Priest-Shouter Tim "Ripper" Owens, Tony Newton (Bass), Sean Elg (Schlagzeug) und A.J. Mills an der zweiten Gitarre um sich. Solo-Alben von Priest-Members waren immer so eine Sache. Man erinnere sich nur an das von Glenn oder auch die ersten Versuche von Rob Halford, bevor er sich von Fight und Two löste und die Freude am Metal mit seiner Halford-Truppe wieder fand. Wie ist nun «Sermons Of The Sinner» geworden? Wie der Nachfolger zu «Painkiller» hätte ausfallen müssen. Alleine der Titelsong überzeugt mit wildem Gitarrenspiel, schwindlig machenden Solos, einem unglaublichen Tempo (das zwischendurch immer wieder mal gedrosselt wird) und einem Ripper in Höchstform. Was der Junge da alles aus seinen Stimmbändern heraus holt, sucht Seinesgleichen und dass die beiden Priest-Studio-Scheiben mit ihm floppten, lag sicherlich nicht an ihm!
«Sermons Of The Sinner» ist ein Werk geworden, welches sicherlich nahe bei Priest anzusiedeln ist. Alleine durch die Gitarrenarbeit von KK überrascht dies nicht. Daneben sind viele Parts aus der Zeit mit seiner Ex-Band zu vernehmen, die bei «Nostradamus» («Sacerdote Y Diablo»), «Sin After Sin» («Raise Your Fists»), «Point Of Entry» («Brothers Of The Road» - was für eine Hymne!!), «Screaming For Vengeance» («Wild And Free») oder «Angel Of Retribution» («Hail For The Priest») hätten stehen können. Überragend sind dabei «Metal Through And Through», welches an die Priest Grosstaten «Victim Of Changes» wie «Beyond The Realms Of Death» erinnert und der Höhepunkt in Form von «Return Of The Sentinal», welches zu Beginn logischerweise an «The Sentinal» vom «Defenders Of The Faith»-Album erinnert, aber letztendlich dann doch eine andere Fahrt aufnimmt. Tja, KK kanns noch immer. Er hat mit seinen Jungs ein tolles Album veröffentlicht, welches die Klassiker-Alben seiner Ex-Band zwar nicht vom Thron stossen, aber ein Lebenszeichen abgegeben hat, welches man klar neben diese, sprich in die Reihe der mit vielen tollen Songs bestehenden History, stellen kann.
Tinu