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Die Folk Rock Band Krayenzeit liefert mit «Staub und Tränen – Teil 1: Aus der Asche…» ein Album, das von Kontrast geprägt ist: Einerseits machen sie mit ihrer aufmüpfigen, energiereichen Musik gute Stimmung, andererseits berühren sie mit wunderschönen Melodien das Herz.
Wie es der Titel bereits aussagt, ist das fünfte Studioalbum der erste Teil eines Doppelalbums. Darin möchte Sänger und Mastermind Markus Engelfried sein Innerstes wie eine Art Tagebuch freigeben, seine Gedanken und Emotionen verarbeiten und die Zuhörerschaft an diesem Prozess teilnehmen lassen. Die Scheibe beginnt mit einem Intro, welches erste Grundgedanken zum Album in erzählerischer Form preisgibt und mit einem epischen, schönen Orchestral ins Album überführt. «Wir sind Geschichte» und «Neue Helden» sind energiereiche Lieder, die von Anfang an positive Gefühle und Freude bereiten. «Die Rabenfänger» fällt durch den eingängigen, zum Mitsingen animierenden Refrain auf. Mit dem Titeltrack «Staub und Tränen» wird ein drastischer Cut im Album erzeugt: Das Lied beginnt mit einem schönen, symphonischen Arrangement mit Choreinlagen in Latein und führt toll in ein verträumtes, rockiges und doch sinnliches Stück über. Damit wird die simple Gute-Laune-Struktur des bisherigen Albums durchbrochen und eine bzw. mehrere neue, emotionale Seiten zum Vorschein gebracht.
Von da an wird ein Hit nach dem anderen geliefert, die alle eine eigene Dynamik und Stimmung verbreiten und für Spannung und Abwechslung sorgen. Die ruhige, emotionale Ballade «Unsterblich» und die melancholische Power-Ballade «Durch den Sturm», als Duett gesungen, fahren unter die Haut. Das aufmüpfige «Je länger umso besser» regt zum Tanzen an und in «Mein Bruder» kommen die typischen Folk-Instrumente toll zum Einsatz. Einzig und allein fällt «Küss den Frosch» durch die fast schon zu banale, lustige Art etwas aus dem Konzept. Durch das ganze Album ist die Geige, noch von Meike Katrin gespielt (hat Krayenzeit leider verlassen), omnipräsent und bildet den tollen Charakter der Band; weitere Instrumente wie bspw. diverse Pipes, Leiher oder Harfe werden einzeln, passend zur Stimmung eingesetzt. Den Abschluss bildet die auf einer wunderschönen Klaviermotiv aufbauenden Ballade «Schwerelos», welche die Zuhörerschaft mit Gelassenheit und einem Lächeln auf den Lippen gehen lässt. «Staub und Tränen – Teil 1: Aus der Asche…» ist ein unterhaltsames und eingängiges Album, welches von emotionalen Hoch- und Tiefpunkten geprägt ist und für jeden Gemütszustand ein passendes Lied hervorbringt.
Sina