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Wer kennt die fünf Schweden von Meshuggah nicht? Jens Kidman (Vocals), Mårten Hagström (Guitars), Dick Lövgren (Bass), Fredrik Thordendal (Guitars) und Tomas Haake (Drums)? Seit 1987 in Västerbotten, Umeå, Sverige, gegründet und bis zum heutigen Tage unentwegt und ungebrochen unterwegs, hell yeah!
So verkommt das zehnte, full-length Album namens «Immutable» zu einem weiteren Masterpiece und -knaller explosiven, deathigen, thrashigen, brutalen Metals aller Altersklassen. Gekonnt werden hierbei progressive wie technische Attitüden des Metals zusammen geflochten, zu einem wahren, begeisternden Album, welches mehrmals sich rein zu pfeifen lohnt und wohl auch benötigt, um den tiefgründigen, groovenden, deathigen Metal headbangend zu verstehen. Weshalb? Well, es wird in allen Richtungen geschossen, die gesamte Bandbreite schweren, deathigen wie komplexen Metals wird hierbei aufgezeigt. Dreizehn Tracks, welche dich sogleich in Anspruch als auch vereinnahmen, überrollen dich wie ein Bulldozer, herrlich. Da steckt doch der Beelzebube wohl im Detail, und das ist gut so, denn der soll erstmal auch etwas schwitzen, so einfach und locker kommt der mir heute nicht davon. Erinnert teilweise etwas zaghaft auch an Mekong Delta, nebst weiteren Einflüssen à la Strapping Young Lad, Obliveon, Devin Townsend Project, Devin Townsend himself, Gojira, Fredrik Thordendal's Special Defects, Decapitated, Rivers Of Nihil, Opeth, etwas Rammstein, Hypocrisy, Oni, Gorguts oder Accu§er. Ich könnte hier wohl noch locker weiter aufzählen, denn ja, wie bereits erwähnt, da kommt vieles, wenn nicht alles in den Topf und voilà, «Immutable» ist entstanden. Monotonie, vertraktes Songwriting, Härte, Brutalität, Schmackes, Groove, dies sind einige der wichtigen Soundzutaten, und das Menü ist angerichtet. Oder wie würde es der Schreiberling als gestandener Hopfenzelebrierer formulieren? Die Maische machts!
Die Drums sind groovig, mal im doomigen Format, dann wieder im leicht thrashig-deathigen Fahrwasser, gepaart mit kurzen, heftigen Blastanfällen, bombastisch herfallend, wirbelnd mit den Cymbals und Toms, progressiv in den Patterns, technisch in den Paradiddles, satten Double-Basses im Prog-Modus, einer satten, harten, klaren Snare. Der Bass wummert autark, sehr verspielt und doch rhyhtmisch angepasst wie eingereiht in den Gesamtsound hinein. Die beiden Gitarren riffen sich ebenfalls monoton und fleissig mathematisch berechnend durch die ausgefallenen Songstrukturen hindurch, gepaart mit solodesken, leicht jazzig-fusionierten Ergüssen, mal melodiös, mal vertrakt, mal einfach shrapnelnd niederprasselnd. Der Gesang wandert zwischen thrashigen Shout- und Screamanfällenr, etwas hardcorig, hin und her, dann wieder extrem guttural tief gehalten, dem Dargebotenen stets dienlich und doch wiederum abtanzend auf progressiver Wanderschaft. Die Produktion ist klar, druckvoll, messerscharf, gepaart mit einem herrlichen Cover-Artwork. Was? Anspieltipps? Alle dreizehn Tracks, ausnahmslos und dies wie sich Schnupftabak in die Stirnhöhlen reinpfeifend, denn da fällt schlichtweg einfach kein Track ab, das ist kompakte Mucke. Oh ja, meine geliebte Waldfee nickt heftig mit einem weiteren Grinsen, schnurrt wie ein Kätzchen und schmiegt sich an mich ran. Well, einen besseren und ehrlicheren Gradmesser kann es gar nicht geben. Somit wird es sehr schwer werden, sich diesem Meshuggah-Magnetismus zu entfliehen, denn dieser zieht einen mit jedem Track mehr und mehr in den Bann. Da wird auf musikalisch sehr hohem Masse Mucke zelebriert, denn die neue Scheibe «Immutable» liest sich wie eine astreine Metalmesse. Full House!
Poldi