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Metal Factory since 1999
Das italienische Black Metal Outfit ist nach neun Jahren zurück mit seinem sechsten Studio-Album. Die Veteranen von MORTUARY DRAPE liessen sich dabei nicht vom Wandel beirren, den das Genre in den vergangenen Jahren durchgemacht hatte. Sie spielen Old School Black Metal mit diversen Heavy Metal Einflüssen und roher, ungeschliffener Produktion.
Wer hier durchgehende Blastbeats und schrilles Screaming erwartet, wird enttäuscht werden. Das Album ist schleppend, bleiern und vor allem erdrückend. Da es sich bei Mortuary Drape um ein Trio handelt, ist der Bass dementsprechend prominent gemischt. Dies verleiht ihrem Sound die nötige Härte. Auch wenn sie sicherlich von Bands wie Venom oder Hellhammer inspiriert sind, setzen sie ihre Riffs doch auf eine ganz eigene Art und Weise um. Sie wirken schwerer und bedrohlicher. «Drowned in Silence» besizt ein gewisses Tempo, trägt in seiner Völle aber einen eher langsamen Charakter. Dies könnte daran liegen, dass die Instrumente sehr tief gestimmt sind. Bei «Nocturnal Coven» hört man die Heavy Metal Elemente klar heraus. Black Metal Komponenten bleiben weg, und es ist sogar noch ein melodiöses Solo zu hören. Trotzdem ist der Track von unheilvoller Natur, wobei der abgrundtiefböse Gesang sicherlich ein Grund dafür ist. Das ganze Album klingt wie Black Metal in seinen Kinderschuhen. Dies sollte aber nicht heissen, dass der Sound nicht vollkommen ausgewachsen ist. Die Band hat diesen Weg sehr bewusst eingeschlagen und kopiert nicht einfach, sondern erfindet diese Ära des Black Metals neu. Trotzdem ist ein gesamter Langläufer dieser Musik etwas träge und kann ermüdend sein. Fans von Proto Black Metal sollten aber auf jeden Fall mal bei «Black Mirror» reinhören, Höhepunkte wie «Restless Death» auf sich einwirken lassen und darüber reflektieren, wie weit doch diese Musik in der Zwischenzeit gekommen ist.
Erik N.