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Die fünf Herren (Vocals: Logan Lexi, Guitar: Niclas Stappert, Guitar: Tobias Schwarzer, Bass: Marvin Feller, Drums: Lasse Schmiedel) von Reinforcer aus Paderborn bringen nach ihrer 2018 erschienenen EP «Wanderer» und der 2019 veröffentlichten Single «On The Wings» nunmehr ihre zweite EP mit dem Titel «Prince Of The Tribes» heraus.
Der Silberling eröffnet mit dem gleichnamigen Titel «Prince Of The Tribes» und gibt dem Zuhörer schon mal vor, wohin der musikalische Ausflug gehen soll. Der Song eröffnet sehr getragen, um dann einem nach einer Minute Einstimmung melodisch treibende Riffs und Lyrics mit einer ordentlichen Ladung an Double-Bass Drums auf die Ohren zu hauen. Mit gleichem Zunder und Melodic geht es bei «Allegiance And Steel» weiter, wo dann im Anschluss zunächst mal Akkordeon-Klänge (!) auftauchen. Das sollte aber nicht zu Schockstarren oder Ähnlichem führen, denn es folgt keinerlei Seeräubergeschunkel, sondern eine stürmische Fahrt unter «Black Sails», hoch am Wind, durch die sieben Weltmeere.
Die Gitarrenriffs der Herren Schwarzer und Stappert entführen einen dabei in die Gefilde der Weltmeere, in denen schon die Altpiraten von Running Wild kreuzten, wobei Reinforcer hier ganz klar eigene Flagge setzen. Ihre Wandlungsfähigkeit zeigen sie jedoch im darauf folgenden Song «Shieldmaiden», der von den Riffs fast im good old Rock-Style daher kommt. Richtig metallisch wird es bei «Coup De Gra'ce», das zunächst ein bisschen an Maiden erinnert. «Thou Shall Burn» läutet langsam das letzte Drittel der Scheibe ein, erinnert vielleicht ein bisschen an Songs à la Powerwolf, wobei sich Reinforcer eindeutig weniger theatralisch zeigen und die Backing-Shouts Frontmann Logan Lexi bei seinen Lyrics richtig gut unterstützen.
Die letzten drei Songs des Silberlings führen zu einem durchaus würdigen Abschluss. «Hand On Heart» legt, genauso wie «Another Night», nochmals ordentlich Tempo vor, bevor sich die musikalische Reise durch glorreiche Geschichten mit «Z32» gediegen ihrem Ende nähert. Die Jungs von Reinforcer zeigen mit «Prince Of The Tribes» eindrucksvoll auf, was in ihnen steckt, und man darf wirklich auf weitere narrative Songs der Westfalen gespannt sein. Eingefleischte Freunde des Power Metals werden um diese Platte kaum herum kommen. Unschlüssige ZuhörerInnen dürften nach dem Anspieltipps «Prince Of The Tribes», «Black Sails», «Coup De Gra'ce» und «Z32» mit recht hoher Wahrscheinlichkeit von der Scheibe ebenso überzeugt sein.
Sebastian S.