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Meine Fresse, da folgt ein Highlight auf das andere im Juni 2021, was für ein goiler Monat für den Rezensionatör. Fractal Universe schieben auf «The Impassable Horizon» mit sehr technisch-progressiv versiertem Songwriting elfmal herrlichen Technical Death Metal vor sich her.
Dies ist bereits der dritte Longplayer, nebst einem Livealbum und einer EP, der 2013 gegründeten Combo in Nancy, Grand Est, France. Produziert wurde dieser im bandeigenen Studio, dem Boundless Production Stuido in Florange, France. Produziert wurde das Ganze dann von Flavien Morel. Die Produktion ist klar, brutal und messerscharf ausgefallen. Das Cover-Artwork ist ein Masterwork, perfekte Augenmusik zum Aufgenommenen, herrlich, passt ebenfalls in die Ruhmeshalle. Fractal Universe' aktuelles Line-up besteht aus Vince Wilquin (Guitar, Vocals, Saxophone), Hugo Florimond (Guitar), Valentin Pelletier (Bass) und Clément Denys (Drums). Yep, man bemerke das Saxophon, welches gekonnt in den Gesamtsound miteinbezogen worden ist, was eben den sehr progressiven, leicht fusionierten Jazztouch in den Tracks hoch- und aufleben lässt. Ja, man hört förmlich, dass Zeit und Musse dieses herrliche Album mitgeschrieben haben, denn es ist ein intelligentes, sehr abwechslungsreiches Songwriting entstanden. Die Gitarren riffen einerseits die technisch deathigen Akkorde reihenweise aneinander, lassen jedoch den fusionartigen, instrumental-progressiven Lines und Melodiebögen den Freiraum, um dann doch etwas powermetallisch, leicht speedig und thrashig noch das Sahnehäubchen drauf zu packen. Daneben lassen sie eben auch andere Stilrichtungen einfliessen, und zwar so fliessend, dass diese sofort im gesamten Songwriting greifen und die Türen, Tore und Fenster musikalischen Könnens sehr weit öffnen.
Daneben eben auch noch solomässige Duelle, gepaart dann mit dem Saxophon, welche doch den jazzigen Touch irgendwie stets beinhalten und so zu technisch-progressiven Meisterklassen im Tapping, Arpeggieren und im gekonnten, einwandfreien Shred von distortiongetränkten Noten bis zu cleanen, atmosphärisch tragenden Momenten reichen. Der Tieftöner steht den beiden Gitarren in Nichts nach, da werden Walking-Lines, solodeske Ausflüge und technische Feinheiten zelebriert, was beim Bass selten gehört worden ist, ebenfalls Masterklasse. Die Drums glänzen nebst den jazzigen wie auch deathigen Blasts und Double-Bass Parts, yep das gibts tatsächlich, auch die abstrakten Drumpatterns in Masterclassform. Das Wirbeln mit den verschiedenen Toms, den Cymbals, dem Hi-Hat lässt die Virtuosität nochmals steigern, ohne dass man irgendwie in ein Luftloch fällt. Dies ist so herrlich inszeniert, da gehts nathlos von Song zu Song. Die Vocals wechseln von cleanen, rauhen, powermetallischen, jazzigen, shoutigen, screamenden bis gutturalen Stimmakrobatiken und dies ohne eine Pause einzulegen, nahtlos und stets verständlich. Anhaltspunkte wären da Beyond Creation, Cynic, Opeth, Obscura, Gorod, Aethereus, Atheist, Death, Pestilence und Konsorten. Anspieltipps ist das ganze Album «The Impassable Horizon», von A bis Z, von Z bis A, naht- und atemlos. Dies ist absoluter, musikalischer Hochgenuss in seiner reinsten, bösesten und deathigsten Form.
Poldi