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Bei dieser mir zuvor unbekannten Band aus Finnland, die auf die Geschicke von Michael Tiko (Guitar, Vocals & Synths) zurück geht, wurde 2015 gegründet und soll Fans von Nightwish, Within Temptation, Evanescence, Lacuna Coil und Epica ansprechen. Die Stilangabe "Symphonic Gothic Metal" passt in diesem Zusammenhang, sprich trägt zumindest den genannten Gruppen insgesamt Rechnung. Das Line-up für «Conium», das härtere zweite Album, wurde aktuell angepasst.
Die gewichtigste Änderung betrifft die "female vocals", die nun eine gewisse Stephanie Mazor übernommen hat. Sie ist eine gebürtige Französin und hat sich mitunter Sporen bei Pave The Path und Soulglass abverdient. Bei letzterer Truppe spielte sie zusätzlich noch Violine. Der Wohnortswechsel in den hohen Norden hat nun die aktuelle Konstellation ermöglicht. Weitere Mitstreiter sind Bassist Nick Gkogkomitros und Drummer Jannis K. und dürfen vom Bandnamen Sede Vacante her mit nicht den gleichnamigen Death Metallern aus den Staaten verwechselt werden. Die finnische Version ist dabei aktiver, denn während diese Rezi-Zeilen entstehen, arbeitet man offensichtlich bereits am dritten Output. Ein erster Durchlauf offenbart erstmal eine saubere Grundhärte, die das Ganze nie zu seicht werden lässt. Michael Tiko bringt sich dabei gesanglich nur gelegentlich ein, da Stephanie klar die Chefin der Szenerie ist und mit ihrem kräftigen Gesang die entsprechenden Akzente einbringt.
Was im Infosheet versprochen wird, sind griffige Refrains und eindringliche Melodien. Die sind tatsächlich vorhanden, jedoch in der Unterzahl. Nach dem Intro «Furia», das sich noch gut für einen Piraten-Film eignen würde, bollert der Opener «Mistaken» ziemlich ungestüm und eher Power Metal-lastig los. Die kurz darauf einsetzenden Pianoklänge holen das Ganze wieder etwas herunter, bevor eine erste, melodische Strophe in den Refrain übergeht und die Bridge in der Mitte für einen dezenten Spannungsbogen sorgt. Ins gleiche Horn stösst «Dead New World», das noch eine Spur härter rüber kommt, ehe dann der Titeltrack für in der Tat gute Hooks verantwortlich zeichnet. Leider findet sich davon, sprich nach «Raindrops» und in der Art nicht mehr viel Auffälliges, ausser eine fraglos gelungene, symphonische Adaption des alten Stones-Klassikers «Paint It Black». Unter dem Strich ist «Conium» zeitgemäss produziert, aber höchstens ein passabler Genre-Mitläufer mit Luft nach oben.
Rockslave