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SERENITY IN MURDER, die sich seit über einem Jahrzehnt einen Platz in der Melodic Death Metal Szene erspielt haben, verschieben mit ihrem neuesten Meisterwerk «Timeless Reverie» weiterhin ihre musikalischen Grenzen. Nach dem Erfolg von «Reborn» aus dem Jahr 2021 verfeinerten die Japaner ihre charakteristische Mischung aus roher Aggression und symphonischer Schönheit weiter.
Das Album navigiert durch eine düstere und emotionale Landschaft und nimmt den Zuhörer mit auf eine Reise durch existenzielle Fragen und die Suche nach dem Sinn in einer unbarmherzigen Welt. Musikalisch verwebt die fünfte Platte nahtlos komplexe Melodien, atmosphärische wie symphonische Elemente und erdrückende Härte. 42 Minuten intensivste Momente, als auch melancholische, atmosphärische Passagen, die es ermöglichen, voll und ganz in den Sound einzutauchen, jede Note aufzusaugen und zu spüren, wie die Musik nachhallt. Serenity In Murder wurden 2009 in Tokyo gegründet, aber ihr Album «Timeless Reverie» wird über den deutschen Death und Black Metal Spezialisten Apostasy Records veröffentlicht.
Der Opener «God Forsaken» ist mir persönlich zu nervös, und ich war heilfroh, dass mit den Folgetracks etwas Ruhe einkehrte. «Matrix» ist ein Midtempo-Stück mit schnelleren Parts, das sich mehr auf die Melodien konzentriert. Die Sängerin Ayumu, die verdammt garstig screamt, erhält Unterstützung von bombastischen Orchestrationen und Chören, sowie strafenden Gitarren-Riffs. «Never Defiled» beginnt schwer und kraftvoll, mit orientalisch inspirierten Melodien, die in einer schnellen Strophe mit thrashigen Gitarren-Riffs und knackigen Bassläufen münden. Die Pause mit dem Leadgitarren-Solo hält das Tempo hoch, und die Twin-Gitarren sorgen zusätzlich für Abwechslung.
«A Dance Of Sorrow» hält das Tempo erneut hoch, konzentriert sich aber deutlich mehr auf dunkle und melancholische Melodien. Die orchestralen Arrangements werden von Streichern angeführt, die zeitweise ziemlich dominant sind. Während der elf Songs flammt immer mal wieder der Gedanke an Children Of Bodom oder Arch Enemy auf, was durchaus als Kompliment gesehen werden kann! Nach dem instrumentalen Zwischenspiel «Past: Timeless Reverie» geht es mit der 2025er Version von «Noticed This Is The Betrayal» weiter, das erstmals auf «The Highest Of Dystopia» (2015) veröffentlicht wurde.
Das Album schliesst mit «Hope: Timeless Reverie» ab, einer orchestralen Komposition, die hauptsächlich von Streichern dominiert wird, während Gitarren, Bass und Schlagzeug sich im Hintergrund halten. Ein ruhiger Song und die richtige Wahl, um dieses Album zu beenden. «Timeless Reverie» ist eine facettenreiche Scheibe mit vielen Elementen. Hauptsächlich ist es ein symphonisches und melodisches Stück Death Metal, bei dem die Gitarren und orchestralen Arrangements den charakteristischen und einzigartigen Auftreten der Band bestimmen. Zusammengehalten wird das Ganze von einer hervorragenden Sängerin, die dem Sound eine weitere, spannende Dimension verleiht.
Oliver H.