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Ich muss ehrlich sein, Screamo und Post Hardcore ist nicht wirklich meine Musik. Meiner Meinung nach grenzt dieser Sound immer an etwas Pathetisches. Die Bands scheinen sich selbst zu ernst zu nehmen. Ausserdem stört mich der Mix aus cleanen Vocals und Screaming.
Doch dieses Album von SVALBARD sagte mir schon vom ersten Track an zu. Statt mit Selbstmitleid überzeugt die Truppe mit einer gewissen Dringlichkeit. Es scheint, als müsste alles raus und dies auf einmal. Das fünfte Album der Engländer beinhaltet rasante, melodische Riffs und verzweifelte Vocals. Sie sind sehr sparsam mit den cleanen Vocals, die von Serena Cherry gesungen werden. Diese sind nicht so stark im Vordergrund und runden das Gesamtbild etwas ab. Auch ruhigere Tracks sind mit dabei, so zum Beispiel «Defiance». Was sie an Aggressivität einsparen, kompensieren sie mit emotionsgeladen Riffs. Diese Passagen sind wohl mehr für Post Hardcore Liebhaber, denn ich persönlich kann, aus den oben genannten Gründen, weniger damit anfangen.
Die Verzweiflung ist tief verankert in diesem Werk und drückt sich vor allem durch die Vocals aus. Im Kontrast dazu haben die Melodien oft etwas Hoffnungsvolles an sich. Allerdings wird dieses Schema auf Tracks wie «November» gebrochen. Dort spielen entmutigte Gitarren mit cleanen Vocals. Es ist ein willkommener Break, welcher sich im Verlauf wieder hin zum Gewohnten entwickelt. So schreit Liam Phelan sich wieder die Seele aus dem Leib, während die Gitarren in ihrer ganzen Pracht dröhnen. Das Album endet in einer Nova der Gefühle. Es hat etwas Abschliessendes an sich, und man reflektiert über die vergangenen Tracks wie eine emotionale Reise, die man mit «The Weight Of The Mask» hinter sich gebracht hat.
Erik N.