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Die Truppe aus dem deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz fährt gerne mehrgleisig. Auf der einen Seite beglückt das Trio den Zuhörer mit fuzzlastigen Ausbrüchen, die mit ihrem treffsicheren, trockenen Riffing jenen der Szenegrössen (Kyuss und ihren Derivaten) in nichts nachstehen. Auf der anderen Seite verorte ich eine grosse Liebe für den klassischen Psychedelic Rock, der in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern mit seinen atmosphärischen Klanglandschaften unter den Fans für Furore sorgte.
Mischt man dem Gemenge noch einen kleinen aber klar wahrnehmbaren Schuss Doom von Black Sabbath hinzu (man höre sich dazu den abschliessenden Longtracker «The Devil Told Me So» an!), dann hat man eine grobe Vorstellung des Signature-Sounds von WOLF PRAYER. Auf der psychedelischen Ebene haben offensichtlich insbesondere Pink Floyd ihre DNA-Spuren hinterlassen. Das offenbart sich gleichwohl in sporadisch eingestreuten, kleinen Soundexperimenten wie auch in einem ganzen Song namens «Oblivion».
Wer dabei nicht unweigerlich an «Breathe» vom 1973er Überflieger-Album «The Dark Side Of The Moon» denken muss, hat bezüglich Rockmusik-Historie noch die eine oder andere Bildungslücke auszufüllen. Im Ganzen empfinde ich «Spell Of The Crimson Eye» als Scheibe, die sich zwingenden, musikalischen Doktrinen widersetzt, und das durchaus mit Erfolg. Einziger wirklicher Wermutstropfen für mich ist die etwas spärliche Länge von knapp über 37 Minuten. Bei Musik dieser Strickart dürfte man die Spielzeit gerne etwas ausdehnen, aber davon abgesehen zeigen beide Daumen nach oben.
Mirko B.