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Noch heute verstehe ich nicht, wieso es damals diesen Krieg bei Stratovarius gab und wieso sich speziell Timo Tolkki der Möglichkeit beraubte, mit einer aufstrebenden Truppe zu den ganz Grossen zu werden.
Okay, das seelische Innere des Finnen schien stark verunsichert zu sein, so dass er mit drastischen Mitteln fast seine komplette Strato-Truppe vor die Türe setzte. Zum Glück wurde dann doch noch die Reissleine gezogen und man veröffentlichte das selbstbetitelte Album mit der Stammtruppe. Die Risse in der Band waren aber hör- und spürbar, und so verabschiedete sich der Gitarrist von seiner Combo. Einige Alben und Projekte später kommt nun «The Enigma Birth» ans Tageslicht. Ein Werk, das logischerweise viele Stratovarius-Elemente in sich trägt und mit einem Riff wie bei «I Just Collapse» an die alten Zeiten erinnert. Heute umgibt sich der Finne mit vielen Sängern wie Sängerinnen und besitzt dabei aber noch immer das Feingefühl für tolle Melodien und Harmonien, die stetig in einem grandiosen Refrain enden. Hört man sich «The Enigma Birth» an, weiss man, was den heutigen Stratovarius-Scheiben fehlt, bemerkt gleichzeitig aber auch, dass Mister Tolkki ohne seine Männer aus der Vergangenheit nie mehr an seine Glanzzeiten heran reicht. Da helfen auch Lieder wie «Memories», «Beauty And War» (frech bei alten Strato-Hits geklaut!) und «Without Fear» (erneut frech bei alten Fast-Strato-Tracks geklaut) nichts, weil daneben alles sehr gleichförmig und vorhersehbar klingt. Schade mit anzusehen, dass ein Musiker, der früher von Album zu Album dem Olymp immer näher kam, sich durch seelische Probleme selber zerstörte. Vergleiche ich die heutigen Stratovarius mit Tolkki's Avalon, so haben Strato bedeutend mehr Potenzial und Hits zu bieten.
Tinu