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Nach dem wirklich hammergeilen Vorgänger «Steelfactory» war ich sehr gespannt, was Udo Dirkschneider und sein Ensemble uns nun abliefern werden.
Eigentlich hatte ich die Befürchtung, dass durch die "beiden Neuen", heisst Fabian «Dee» Dammers (Gitarre) und Tilen Hudrap (Bass) wieder eine moderne Note Einzug halten würde, wie bei «Decadent» und «Steelhammer». Aber mitnichten! «Game Over» lässt sogar «Steelfactory» hinter sich, ist das beste Accept-Album seit «Russian Roulette» geworden und reiht sich als weiterer U.D.O.-Klassiker ein. Schon der Opener «Fear Detector» überzeugt mit tollen Gitarren («Dee» und Andrey Smirnov) und einem fetten Rhythmus (Tilen und Sven Dirkschneider), sowie einem Udo in absoluter Höchstform. Was der mittlerweile 69-Jährige noch immer zu singen vermag, sucht Seinesgleichen. Seine kernige, aggressive, wütende und heisere Stimme hat nichts von ihrem Charme aus den seligen Accept-Zeiten verloren. Der Stampfer «Holy Invader» und das treibende «Prophecy» zeigen die Truppe in Höchstform, wie auch das wütende «Empty Eyes», das riffbetonte «I See Red» und die Hymne «Metal Never Dies». Das schnelle und durch die Gitarren galoppierend vorgetragene «Like A Beast», der Melodie-Hit «Unbroken» oder das schwere «Marching Tank», einfach klasse.
Weiter das an «Faceless World» erinnernde «Midnight Stranger» und der kommende Live-Hit «Metal Damnation» stehen dem allem in nichts nach. Udo hat mit «Game Over» ein Album für die Ewigkeit geschaffen. Dabei bedient er sich bei seinen eigenen Alben, ohne diese zu kopieren und haut eine Scheibe raus, dir nur so mit Hits gespickt ist. Da bin ich dann mal gespannt darauf, wie die kommende Setliste auf Tour aussehen wird. Die beiden Bonus-Tracks für die Special-Edition brauchen sich dabei ebenso nicht zu verstecken, und speziell «Time Control» ist ein Hit, von den Metal-Göttern persönlich geschrieben. Musikalisch harmonieren die beiden Gitarristen, als ob sie schon immer zusammen gespielt hätten und ergänzen sich bei den Riffs wie auch den Solos perfekt. Ebenso der Rhythmus-Bereich mit Tilen und Sven, wo die beiden ein unglaubliches Fundament hinlegen. Die Frage, ob nun Accept oder U.D.O. die bessere Band ist, hat sich schon lange erübrigt. Udo kann es eh egal sein, denn mit «Game Over» setzt er ein klares Statement und seine Widersacher ausser Gefecht. Da bleibt somit nichts anderes übrig als ein klares «Game Over»!
Tinu