Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Sänger Udo Dirkschneider nutzt die freie Zeit. Statt auf Tour zu gehen, was momentan eher schwierig ist, spielt er neue Alben mit U.D.O. oder DATOG (Dirkschneider And The Old Gang) ein. Der neuste und zugleich erste Streich beim neuen und aufstrebenden Label Atomic Fire nennt sich Udo Dirkschneider «My Way».
Ja, es ist nicht gerade innovativ ein Cover-Album zu veröffentlichen, aber in den Augen des Sängers ist dies in erster Linie ein Geschenk an sich selber zu seinem 70. Geburtstag. Auf «May Way» tummeln sich Lieder, welche den Solinger zu seiner Jugendzeit begleiteten. Dabei nahm er sich nicht die bekanntesten Tracks zur Brust, sondern wich auf Hits aus, die man kennt, bei denen man aber versucht war zu glauben, dass es eben «Highway To Hell» (statt «T.N.T.») oder «Breaking The Law» (statt «Hell Bent For Leather») werden würde. Einige Songs klingen gar so, als hätte sie Udo selber komponiert. Wie «Faith Healer» (Alex Harvey), «The Stroke» (Billy Squier) oder «Paint It Black» (The Rolling Stones). Überraschungen in Form von «They Call It Nutbush» (Ike And Tina Turner), «My Way» (Frank Sinatra, eine grossartige Udo Interpretation) oder «Kein Zurück» (Wolfsheim), wo Mister Dirkschneider zum ersten Mal in seiner Muttersprache singt, ergänzen eine extrem tolle Scheibe.
Grossartig sind auch «No Class» (Motörhead), «He's A Woman, She's A Man» (Scorpions), «Hellraiser» (The Sweet), «Sympathy» (Uriah Heep) und «Man On The Silver Mountain» (Rainbow) geworden. Udo ist bei allen Songs auf jeden Fall sich selber geblieben. Seine charakteristische Stimme drückt den Liedern den Stempel auf. Die Begleitband, bei der Peter Baltes (Ex-Accept) für den Bass und Stefan Kaufmann (ehemals U.D.O. und Accept) für die Gitarren verantwortlich sind, lässt nichts anbrennen und verleiht den Liedern einen fetten Metal-Anstrich. Die Frage, ob sich die Originale nun in der DNA von Udo eingenistet haben oder Herr Dirkschneider auf Basis seiner langjährigen Idole eine eigene Melange zaubert, bleibt indes unbeantwortet, denn vieles klingt einfach nach U.D.O. - Fazit: «My Way» ist ein Cover-Album, das keines ist, sondern einerseits die musikalische DNA von Udo bestens wiedergibt und man sich andererseits beim Anhören mehrmals fragt, wer die Originale ursprünglich komponiert hat. Somit wird hier die perfekte Verschmelzung zwischen persönlichen Einflüssen und eigener Identität geboten.
Tinu