Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Es gibt full-length Debüts, die dich vom ersten Ton an fesseln, und «Of Existential Distortion» von ÚLFÚĐ ist genau so ein Werk. Dieses Album entfacht eine atemberaubende Balance von hinreissender Wirkung aus Atmosphäre und eindringlichen Melodien, aber auch von unsterblicher, brutaler Gewalt. Die Genre-Schubladisierung von Black-/Death Metal trifft in diesem Fall den Nagel voll auf den Kopf und verleiht dem Ganzen eine trostlose Weite vulkanischer Einöde.
ÚLFÚĐ aus Island, Reykjavík wurde im Jahre 2015 von den Musiker Breki Danielsen Imsland (Vocals), Birkir Kárason (Guitar), Hannar Sindri Grétarsson (Bass) und Sigurður Jakobsson (Drums) gegründet. Ab 2019 komplettierte Eysteinn Orri Sigurðsson (Guitar) das Quintett. Schon mit der 4-Track EP «First Sermon» aus dem Jahre 2018, der Albumname konnte nicht treffender sein, hinterliessen die Isländer einen mehr als akzeptablen Eindruck in der Gemeinde der härteren Gangart. Mit akribischer und zielorientierter, nie nachlassender Arbeitsmoral schaffen ÚLFÚĐ nach fünf Jahren später mit «Of Existential Distortion» ein gegen die Moral verstossendes Gewalts-Werk, dass teils mit systematischer Monotonie in Brutal-Attacks seine Gefühlsoase findet und in sich, sich selbst findet.
Mancher Doom Metalhead sollte sich dieses geschaffene Monster Namens «Of Existential Distortion» mehrmals durchhören, und auch wenn die gespielte Geschwindigkeit fernab von Doom ist, kann ich Euch versichern, helle Freude daran zu haben, was ÚLFÚĐ alles zu bieten haben. Die andere Seite des Silberlings ist die erzeugte Schwere von Konstrukten aus erhabenem Songwriting, instrumentalischem Können und tiefgründigen, variablen Vocals des Grauens. Mir geht der Vergleich wie auch die wahr genommene Parallele zu den Death Metal Göttern Immolation (USA) oder den Melodic Death Thrash Metallern The Haunted (SWE) nicht aus dem Kopf, was als grosses Lob zu verstehen ist und einiges an der Qualität des Schaffens von ÚLFÚĐ unterstreicht!
Schon der bestialische Opener «Where Strange Lights Dance» katapultiert einen mit seinem Aufbau in den Abwärtsstrudel der Hölle, gefolgt von der Kriegsführung einer musikalischen Schattenarmee, bestückt mit Thrash-Unterstützung des Erbarmens. Auf weitere Anspiel-Tipps werde ich bewusst nicht eingehen, denn ich möchte nicht zu viel über das Erzeugnis des künstlerischen Schaffens von ÚLFÚĐ verraten. Nur so viel: «Of Existential Distortion» steht bei mir zuoberst auf dem Vinyl-Einkaufszettel. "Very strong debut, hats off"!
Marco