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WARMEN waren bisher ein Side-Project von Children Of Bodom Keyboarder Janne Wirman, das seit 2000 immer mal wieder Alben veröffentlichte. Stilistisch war dies meist neoklassischer Power Metal mit verschiedenen Sängern und Sängerinnen, dem ein wenig das richtige Bandgefüge fehlte. Nun wird dieser Tage das sechste Album der Finnen unter dem Motto "Darf es ein bisschen härter sein?" erscheinen.
Nach dem viel zu frühen Tod von Alexi Laiho fiel Janne in ein tiefes Loch und brauchte lange, bis er den Entschluss fasste wieder Musik zu machen. Zusammen mit seinem Bruder Antti wollten sie aber nicht mehr in Richtung Power Metal gehen, sondern es sollte sich deutlich mehr nach Children Of Bodom anhören, allerdings noch melodischer. Mit dem Ensiferum Sänger Petri Lindroos fand man einen geeigneten Shouter, und weil Drummer Mirka Rantanen sich mit der härteren Gangart nicht identifizieren konnte, wurde er durch Sepp Tarvainen ersetzt. Frühere Warmen Fans dürfte die aggressivere Herangehensweise, inklusive Growls, wohl überraschen, und ich hätte einen Neuanfang mit neuem Namen bevorzugt. Da ich aber beide Genres gerne mag und Ensiferum ziemlich weit oben in meiner Hierarchie der beliebtesten Bands stehen, war ich natürlich extrem gespannt auf das, was mich nun erwartet.
Mit Keyboard-Klängen beginnt der Opener «Warmen Are Here For None», bevor er rasch zu einem COB-Gedenksong wird, dem einzig die unvergleichlichen Solos von Alexi fehlen. «The Driving Force» gefällt mir sogar noch eine ganze Ecke besser, da hier ein grandioser Refrain glänzen kann. Das ist überhaupt die grosse Stärke vom Warmen. «A World Of Pain» ist eigentlich ein solider, aber unspektakulärer Melodic Death Metal Song, bevor der Refrain überzeugend zulegt. Der böse Stampfer «Too Much, Too Late» drosselt das Tempo zur richtigen Zeit und ist ein weiterer Anspiel-Tipp meinerseits. Einziger Schwachpunkt ist der Abschluss mit dem Ultravox Cover «Dancing With Tears In My Eyes», wobei sich hier der Kreis zu Children Of Bodom erneut schliesst, da diese ja auch den einen oder anderen Pop-Titel im Repertoire hatten. Klar, «Here For None» atmet den COB-Spirit, ist aber trotzdem kein seelenloser Klon, sondern eine ganz starke, sagen wir mal Schwesterband. Welcome back Janne!
Rönu