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Manchmal lohnt es sich eben doch, wenn man mit einer Review eine Woche zuwartet. Denn eigentlich wollte ich diese CD-Kritik bereits früher schreiben, merkte dann aber, dass sich die Musik von ANCIENT CURSE noch entwickeln wird. Empfand ich ursprünglich bei diesem Album ein laues undefinierbares Rauschen auf gutem Niveau, zieht es mich zunehmend mehr in diese Kompositionen rein .
Sie können dabei geradlinig klingen, wagen aber auch mal Ausflüge in die hohe Kunst von Dream Theater Sphären. Das über viertelstündige «Dream Of Lucrecia» ist der beste Beweis dazu, und zählt für mich mittlerweile zu den absoluten Höhepunkten dieses Werkes. Hier erhält man progressiven Anspruch und gleichzeitig schwelgerisch gut nachvollziehbare Melodien. Aber auch auf dem Rest des Albums musizieren Ancient Curse auf durchwegs hohem Niveau. Allerdings müssen die vier Deutschen nicht zwingen progressiv sein, was dieses Werk um so sympathischer macht. «Isolation» klingt zum Beispiel sehr gerade, auch wenn es im Detail doch progressive Elemente aufweist und ebenso fast zehn Minuten lang ist.
Doch auch «Ave Maria» klingt eher nach Heavy bis Power denn nach Progressive Metal. Bei «Forever» schimmern für mich gar ein wenig alte Brainstorm durch. Ebenfalls grandios klingt das sehr dramatisch komponierte «Deny And Destroy», das sich lyrisch mit dem Sturm aufs Kapitol in Washington im Jahre 2021 befasst. Ancient Curse wurden 1987 gegründet, waren ab spätestens 2000 inaktiv und veröffentlichten 2020, in der alten Bandbesetzung, wieder ein Album. «Dimension 5» ist das Zweite seit der Wiederaufnahme der Bandaktivitäten. Zeigen sie sich weiterhin in der jetzt zu hörenden Verfassung, kann es mit diesen Bremer Metal-Musikanten eigentlich nur steil nach oben gehen. Von dieser Band wird man künftig wohl viel hören.
Roger W.