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Dies ist bereits das elfte Album der extrem variablen Proggies aus Texas, und das Songwriter-Duo Keely / Reece stellt Zuhörer:innen musikalisch erneut auf die Probe. Von Hardcore/Punk über Psychedelic bis hin zu Krautrock und Akustikballaden ist auf «XI: Bleed Here Now» nämlich alles zu finden.
Der leichte Progsong mit Yes-Anleihen und starken Chören vermag sofort zu gefallen. Das fast schon meditative, instrumentale «A Life Less Melancholy» stahlt hingegen eine Ruhe aus, die sofort ansteckt. «Taken By The Hand» würde ich als Alternative Rock mit zum Teil schweren Gitarren-Riffs bezeichnen, und hier gefällt mir besonders der gefühlvolle Gesang. Auch beim etwas poppigen «Contra Mundum» fällt sofort der coole Gesang auf. «Water Tower» könnte glatt auf einem neueren Werk von Spock's Beard zu finden sein. Als Pink Floyd Spielerei der älteren Art findet sich das kurze Instrumental «Sounds Of Horror». Oft hat man das Gefühl, dass die einzelnen Songs hier absolut nicht zusammen passen. Es braucht schon etwas Zeit, damit das Album mit der Zeit gefällt, aber leicht haben es die Texaner ihren Fans musikalisch noch nie gemacht.
Das unterstreicht die sehr gefühlvolle Ballade «Millennium Actress», die etwas nostalgisch klingt, im Gegensatz zu anderen Songs jedoch sehr schnell im Ohr hängenbleibt, wirklich sehr schön gemacht. Dagegen steht das brachiale «Long Distance Hell» als Kontrast. «Salt In Your Eyes», ein Alternative/Beatles-Songs, und vielleicht hätten die Liverpooler heute so geklungen, wenn es sie noch gäbe. Mit «English Magic» bringt man sanfte Töne, die mit einem Geigenteppich untermalt sind und sehr melancholisch klingen. «No Confidence» fängt schliesslich ganz altes Black Sabbath Feeling ein. Ihr seht, die musikalische Vielfalt der Amis ist fast unbeschränkt, so dass man die Band eigentlich in keine Schublade stecken kann. Aber so waren die schon immer, und das wird sich auch in Zukunft wohl kaum ändern, zum Glück!
Crazy Beat