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Darkest Sins Sängerin Anniken aus Norwegen veröffentlicht mit «Climb Out Of Hell» ihr erstes Solo-Album, und sie macht es meiner Person als Kritiker dabei nicht ganz so einfach.
Überzeugt sie bei diesen neun Liedern meist bei den Refrains, dümpeln die Strophen oft in belanglosen Gewässern. Dazu kommt ein Timbre der Sängerin, das ich in gewissen Tonlagen als "Genöle" empfinde. Vielleicht liegt dieser Eindruck aber auch ein meiner generellen Abneigung gegenüber symphonischem Frauengesang. Dies zieht sich, mit wenigen Ausnahmen, durch meine bisherige "Heavy Metal Fankarriere" hindurch. Ist «Climb Out Of Hell» deshalb ein schlechtes Album? Nein, sicher nicht, da die Refrains wirklich zu überzeugen vermögen. Sie erinnern meist an grossen Kirchenchöre und werden dadurch herrlich episch. Zudem sind die Instrumental-Parts auf diesem Album schlicht Weltklasse. Anniken legt auch grossen Wert auf Abwechslung. So klingen die Lieder mal poppiger, mal melancholischer und lassen Heavy Metal aber nie aussen vor. Ebenfalls kommt in den Instrumental-Teilen das Songwriting-Talent der Norwegerin zur Geltung. Und wenn im Refrain von «Amplified» tiefer Männergesang eingebaut ist, hat Anniken wirklich gewonnen. Schade ist einfach, dass kein Lied komplett überzeugen kann. Und wenn, wie bei «Just Walk», mal eine Strophenmelodie-Führung gelingt, ist dafür der Refrain eine mittlere Katastrophe. Wer symphonisch angehauchten Heavy Metal mit Frauengesang mag, darf bei «Climb Out Of Hell» gerne ein Ohr riskieren. Alle anderen können getrost warten, bis das Gesamtpaket vielleicht bei einem weiteren Album stimmt.
Roger W.