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Seit mehr als zwei Dekaden bildet der Sänger und Gitarrist Michael Poulsen die Speerspitze der dänischen Rock'n'Roll Maschine Volbeat. Diese Tatsache dürfte vielen da draussen längst bekannt und Freunden des härteren Sounds ziemlich wurst sein.
Nun gut, aber Poulsen hat auch eine Vergangenheit vor Volbeat, und die scheint ihn jetzt lautstark einzuholen. Bevor er nämlich Frontmann bei Volbeat wurde, gründete er die Death Metal Band Dominus. Während er an Songs für die Hauptband schrieb, komponierte er eine Reihe von Death Metal Riffs, die er auf seiner Festplatte speicherte. Nun öffnete er die rostigen Tore zu Armageddon erneut und begann, Songs für seine neue Todesmaschinerie Asinhell zusammen zu stellen, deren Debüt-Album «Impii Hora» (lateinisch für Ungodly Hour) dieser Tage an Licht befördert wird. Die Songs wurzeln in knallharten Riffs, sind aber mit starken Gitarren-Hooks und Shout-Along-Refrains gespickt. Die zwei Hauptfaktoren, die Poulsen wieder inspirierten, ätzenden Death Metal zu schreiben, sind ein wieder gefundenes Boss HM-2-Verzerrungspedal und eine persönliche Tragödie mit paranormalem Einschlag.
Entombed Sänger "LG" Petrov war ein enger Freund Poulsens. Auch als dieser an einem Gallengangs-Karzinom erkrankte, waren die beiden oft in Kontakt und unterhielten sich häufig. Doch als Petrov kurz vor seinem seligen Ende anrief, war Poulsen verhindert, respektive konnte nicht rangehen. Am nächsten Tag war sein Freund bereits verstorben. Um dem schlechten Gewissen zu entfliehen, stürzte sich Poulsen in Jogging-Hosen, setzte seine Kopfhörer auf und angeblich ohne auch nur einen Knopf zu drücken, ertönte Entombed mit «Full Of Hell». Der Rest ist Geschichte oder Glaubenssache und mit seinem alten Freund, dem Ex-Morgoth Sänger Marc Grewe (Insidious Disease) und Schlagzeuger Morten Toft Hansen (Raunchy) stand der todesmetallische Dreier schnell fest.
«Impii Hora» ist nun das Ergebnis, heisst eine Hommage an "LG" Petrov (R.I.P.) und einfach eine verdammt gute Scheibe in alter Death Metal Manier mit der richtigen Menge an Eingängigkeit, Groove und soliden Riffs. Vom Double-Bass Drum-Grollen und den abrupten Rhythmus-Wechseln von «Inner Sancticide» bis hin zu den schleppenden, chromatischen Riffs und dissonanten Licks von «Trophies» haben Asinhell nicht nur eine krasse Death Metal Neuheit geschaffen, sondern zehn hochkarätige Songs innert einem Jahr (von der Idee bis zur Aufnahme) entwickelt. «Impii Hora» hat wahrlich den Feuersturm in der Flasche eingefangen!
Oliver H.