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«Servants Of The Devil» ist ein Album, dass einem seine Qualität erst nach vielen Hördurchgängen offenbart. Nimmt man sich dafür wirklich die Zeit, findet man ein abwechslungsreiches Werk mit einigen Ohrwürmern und mit viel Abwechslung vor.
Dabei setzt die in Stuttgart 2020 gegründete Gruppe nicht nur auf klassischen Power Metal, sondern vor allem auch auf Heavy Metal. Das äussert sich für mich darin, dass Sänger Roland Seidel allzu hohe und schrille Töne vermeidet, und dafür lieber in kraftvollen wie tiefen Bereichen wildert. Das verleiht den elf Liedern eine wohlige Erdigkeit, die man in diesem Genre nicht immer findet. Beim langsamen, aber mächtigen «King And Allies» erinnert die Band gar etwas an Grave Digger, während ein zähes «Hail To The Gods» riffig durch die Gegend stampft. Und auch der epische Album-Titelsong erzeugt zum Schluss hin eine schaurige wie düstere Atmosphäre. Zuvor hat man sich durch abwechslungsreiche Titel wie «The Quantum You» durchgehört, der beinahe balladesk klingt und trotzdem mächtig Eindruck schindet.
Klassischer ist da schon «Dreamhunter» aufgebaut, wo es unablässig pumpt und beim Refrain nicht an dramatischer Stimmung mangelt. Insgesamt wirkt «Servants Of The Devil» abgeklärt, wohl kalkuliert wie komponiert und präsentiert eine Gruppe, die genau weiss, wie sie klingen möchte. Das kann man von diesen gestandenen Musikern auch erwarten, welche seit den 90er-Jahren vornehmlich im deutschen Heavy Metal Untergrund aktiv sind. Mit «Servants Of The Devil» könnten «Black & Damned» tatsächlich mal international für Aufsehen sorgen. Dies, sofern die potenzielle Zielgruppe die hier nötige Geduld aufbringt, denn schnell überzeugende Ohrwürmer sind auf dem Zweitling der Stuttgarter definitiv nicht zu finden. Dafür fehlt einfach noch der letzte und wichtige wie berühmte Kniff.
Roger W.