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Was Bands aus Russland angeht, so ist die Wahrnehmung derer in unseren Breitengraden äusserst bescheiden, obwohl bei Metal-Archives im Netz fast 5'000 Bands gelistet sind! Aria (klingen wie Iron Maiden) oder Gorky Park (spielten 1989 am "Moscow Peace Festival) kennt man vielleicht, aber was ist mit Blacksword?
Was den Album-Titel «Alive Again» angeht, so ist dieser voll Programm angesichts der Tatsache, dass das Debüt der Russen vor nicht weniger als elf Jahren das Licht der Welt erblickte! Damals frönte man eher thrashigen Klängen, die insgesamt jedoch nicht so weit von dem weg liegen, was man aktuell zu hören kriegt. Der damalige Shouter Sergey Konev wies bereits einen bemerkenswerten Range auf, der aktuell mit Mike Livas auf einem insgesamt deutlich höheren Lebel liegt. Was jedoch als klares Trademark erhalten blieb, ist, neben Gitarrist Artem Omelenchuk, Bassist Ivan Sukov alias Ivan Viking und sein markiges Spiel, das auf dem neuen Dreher dank der zeitgemässen Produktion wesentlich besser als früher zur Geltung kommt. Hört man sich diese Scheibe ohne irgendwelche Infos dazu an, würde man nie im Leben auf eine russische Band tippen. Die Mucke klingt klar nach US-mässigem Power Metal oder auch eine Prise Epic ist auszumachen. Das Cover-Artwork suggeriert stilistisch allerings mehr Viking oder Melodic Death als Power, aber sowas wie Amon Amarth erklingt nicht auf dem Silberling.
Bands wie Jag Panzer, Brocas Helm oder Helstar werden mitunter herum gereicht. Ich für meinen Teil und nicht zuletzt wegen dem so kernigen Basssound sowie den zahlreichen Tempiwechseln und üppigen Parts innerhalb der Songs, werde klar hin zu den Norwegern von Communic gelenkt. «Alive Again» ist ein unerwartet leckeres Metal-Teil geworden, das sich ohne heraus stechende Hits, sprich Earcatchters dennoch auf schwindelerregendem Niveau befindet und man sich in diesem Monat prima neben das neue Masterpiece von Brainstorm legen kann. Die Frage bei Blacksword wird aber sein, ob sich diese Topband zumindest an unseren zahlreichen Festivals einnisten kann. Falls nicht, wird das tolle Album leider nicht reichen, um nicht bald in der Flut der ungezählten Releases unter zu gehen. Das wäre jedoch ein Jammer, denn keiner der neun Songs fällt wesentlich ab, und mit jedem Abspielen bleibt auch von den Gitarren, respektive den kreativen Arrangements her, mehr hängen. Wer Fan der oben genannten Stilrichtungen und Bands ist, darf «Alive Again» keinesfalls links liegen lassen!
Rockslave