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Seit 2005 treiben die Londoner aus dem Vereinigten Königreich, namens Craven Idol, ihr Unwesen im thrashigen Black Metal alter Güte und releasen mit «Forked Tongues» ihren dritten Longplayer, gespickt mit sieben Songs voll griechischer Mythologie.
Craven Idol, das sind Sadistik Vrath (Vocals, Guitars), Susprial (Bass, Vocals), Heretic Blades (Drums) und Obscenitor (Guitars, Vocals). «Forked Tongues» wurde von Tom Dring in den Southport's Vagrant Recordings aufgenommen, gemischt und gemastert. Das kongeniale Cover-Artwork stammt aus der Feder von Eliran Kantor, der wiederum vom japanischen Maler Katsuhika Okusai mit seinem Gemälde 'The Dragon Of Smoke Escaping From Mount Fuji' aus dem Jahre 1849 inspiriert worden ist. So hat Eliran Kantor den Ort Shizuoka mit Sizilien getauscht, den Berg Fuji mit dem Aetna und der Drache mit Typhon aus der griechischen Mythologie, was eben sehr kraftvoll zum drückend kraftvollen Sound gepaart wird, passt bestens, nebst der sehr druckvollen und messerscharfen Produktion. Nun gut, soundmässig kann und darf man Craven Idol ungeniert mit Bands à la Deströyer 666, Bathory, Master's Hammer, Absu, Venom, Mystifier und Gospel Of The Horns vergleichen. Die beiden Gitarren riffen sich schrammelnd und schrummelnd oldschoolig à la Ur-Destruction, -Sodom und -Kreator durch die Riffs und Lines, stets mit einer Portion Melodie und shreddernden, wilden, kurzen Soli ausgeschmückt.
Der Bass kommt sehr trocken und klar rüber, bietet den beiden sehr distortion-getränkten Gitarren herrlich paroli und ertönt daher auf den autarken Ausflügen auch teils sehr solodesk, was dem Gesamtsound den sehr entspannten und locker-thrashigen Black Metal beschert. Die Vocals sind teils screamend und shoutend thrashig gehalten, gehen nicht unbedingt ins keifend-kreischend blackige Geröchel rüber, sondern bleiben so à la Cronos von Venom im Shoutbereich. Die Drums preschen, peitschen und treiben den teils auch etwas doomig angehauchten Black Metal heftig und schleichend voran, untermalt mit den üblichen Double-Bass Drum-Attacken, wie auch Blasts, welche beinahe in den Grindcore rüber rutschen, dann wieder einfach straighter Thrash-/Speed-Metal, betont auf den Cymbals und Toms, mit einer harten, knallenden Snare. Mal einfach moshend, groovend, danach wiederum leicht wirbelnd und abstrakt. Der Gesamtsound gefällt durchwegs, denn dieser ist nicht irgendwie "Jetzt müssen wir so klingen, wie...", nein, der kommt locker-flockig aus den Händen geschüttelt, ehrlich gelebt und gezockt. Deshalb sind Songs wie «Forked Tongues», «The Wrath Of Typhon», «Iron Age Of Devastation», eigentlich alle anderen Tracks ja auch, und «Deify The Stormgod» absolute Trouvaillen und Sahnehäubchen des kongenial-inszenierten Black Metals. Freude herrscht bei und mit «Forked Tongues» von Craven Idol.
Poldi