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Nicht als Hommage, vielmehr als Segnung wurde das Gefäss namens ELEVENTH RAY aus der Asche des geplünderten Athens aufgestellt. «Reviving Tehom» ist kein Debüt-Album, sondern Exorzismus pur.
Gitarrist Y.K. hat aus den Überresten von Serpent Noir alte, verfluchte Stücke ans Licht geholt. Relikte, die lange verborgen lagen. Durch eine Art dunkler Alchemie hat er sich ganz ihrer Macht hingegeben. Diese Klänge sind kein Zufall, sondern ein Ruf nach echter schwarzer Magie. Nur durch diese Verbindung konnte etwas so Düsteres entstehen. Q.e.d. Schon Paracelsus, der schweizerische Arzt, Mystiker und Alchemist, wusste: Wer in den Schatten blickt, findet dort nicht den Teufel, sondern das, was der Mensch aus Angst davor gemacht hat.
Seine Suche nach dem Arcanum führte ihn in finsterste Regionen von Körper und Geist, wo das Gift zur Medizin werden kann, wenn man den Mut besitzt, es durch das innere Feuer zu wandeln. „Alle Substanzen sind Gift, und keine ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ – Paracelsus
Die typhonische Kraft, die Y.K. entfesselt, steht in dieser Tradition: Kein Spiel, sondern eine Begegnung mit dem Urstoff des Chaos. Jeder der neun Tracks ist ein Dolch, jedes Riff ein zunächst unmerklich und dann gezischter Fluch, der die Dunkelheit von Therions «Ho Drakon Ho Megas», die Finsternis von Celtic Frost und den "schairgen" Geist des Magus Wampyr Daoloth atmet. Dennoch krabbelt «Reviving Tehom» nicht unter dem Schatten seiner Väter, es "scheusst" aus dem Leib der Gefleckten lebend heraus. Der "Rote Drache" blickt hinter jeder Note hervor, und doch ist er kein Symbol, sondern Zutat.
Unordnung. Gnosis und Ekstase. Y.K.'s Stücke sind Kanalisierungen, in dessen Ausfluss keine unbedarfte Teufelei fliesst, sondern ein geübter Schlag okkulter Gnosis. Die Magie sickert durch die Saiten. Der Sound ist roh, durchweicht von Rauch, beinahe unwirsch. Ein Knochenaltar, von Rauch und Glut schwanger. Das Artwork? Geschrien und in Fleisch verwandelt! Das sind die Lauten des Verbotenen, das zu leben begonnen hat. Kein Black Metal, dafür Schwarze Magie. Für uns und die Tiefen zu erwidern.
Lukas R.