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Metal Factory since 1999
Was soll man noch zu einer solchen Truppe sagen? Eine Band, die das Unmögliche möglich macht und sich mit jedem Album nochmals steigert.
Die schwäbischen Brainstorm um Meistersänger Andy B. Franck lassen auch mit «Wall Of Skulls» nichts anbrennen und bauen mit dem Intro «Chamber Thirteen» einen Spannungsbogen, der sich gewaschen hat. Das schnelle «Where Ravens Fly» nimmt diese Steilvorlage auf und hämmert den Fans den melodischen US Power Metal aus deutschen Landen mit viel Spielfreude um die Ohren. Dabei dürfen fein eingestreute, orchestrale Momente beim Refrain nicht fehlen. Weiter geht es mit dem majestätischen «Solitude», das sich mit Orgelklängen ankündet und dem wie immer sensationellen Organ von Andy. Mit Midtempo und viel Klasse fliegt dem Hörer der nächste Hit um die Ohren. Die Jungs verstehen es einfach, ihre Gitarrenparts (Todde Ihlenfeld, Milan Loncaric) sehr songdienlich, aber auch mit der richtigen Gewichtung und verspielten Art bei den Solos zu spielen. Dabei werden sie von Peavy Wagner (Rage) bei «Escape The Silence» und ihrem Produzenten Seeb Levermann (Orden Ogan) bei «Turn Off The Light» unterstützt. Mit viel Gefühl kommt «Glory Dissapears» ums Eck. Eine Power-Ballade, die dank den kräftigen Chören und viel Gefühl sofort unter die Haut geht. Das verspielte «My Dystopia» geht sofort in die Gedankenstube und krallt sich dort, dank den Gitarrenparts, sofort fest. Der kleinste Anflug, dass dieser Song vergessen gehen könnte, zerstört Mister Franck mit seiner Gesangsleistung und einem fulminanten Refrain.
Neue Klänge gefällig? Dann hört Euch den Hit «End Of My Innocence» an, der nicht den Fehler macht, als Nachfolger von «All Those Words» durch zu gehen, sondern sich mit seinem Flair zu einem weiteren Hit mausert, der in zukünftigen Konzerten kaum mehr weg zu denken ist. Das durch die Doublebass Drum voran getriebene «Stigmatized Shadows Fall» ist ein weiterer Höhepunkt, bei dem sich andere Bands wünschen würden, einen solchen Track einmal in ihrem Leben geschrieben zu haben. Von denen gibt es deren elf auf «Wall Of Skulls». «Holding On» ist ein weiterer Klassiker, der sich beim ersten Anhören dermassen fest im Kleinhirn festklemmt, dass Ihr in beim Einschlafen noch mitsummt. Wie auch der Abschluss «I The Deceiver». Beim Bonustrack «Cold Embrace» ist es zu schade, dass er nur auf der limitierten Version des neuen Werkes verteten ist. Ein weiterer Klasse-Track, den die Deutschen uns hier servieren und mit einem unglaublichen Chorus. Tja meine Lieben, dieses Album ist in meinen Augen das Werk des Jahres. Wer mit solcher Spielfreude, solcher Spontanität, solcher Unbekümmertheit und solcher Frechheit die 13. Studioscheibe veröffentlicht, hat wirklich alles richtig gemacht. Bleibt nur noch die eine Frage, wieso Bands wie Sabaton und Powerwolf mehr verkaufen als Brainstorm, denn ehrlicher und bodenständiger als die Schwaben kann man Metal nicht spielen.
Tinu