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Versteht mich richtig, ich empfinde ein Label, das sich in der heutigen Zeit noch echt für die Szene einsetzt, als aussterbende Zunft. Aber so langsam wird das, was Frontiers Music Mastermind Serafino Perugino schon eine ganze Weile veranstaltet, ein bisschen zu viel.
Es ist absolut toll, dass er alten Truppen eine neue Label-Heimat bietet, aber all diese Projekte nehmen langsam ein Ausmass an, das zu einer kaum mehr zu trennenden Masse wird. Insbesondere wenn Label-Produzent und Schreiber Alessandro Del Vecchio, bei all seinem Talent, den "Bands" (s)einen zu einheitlichen Stempel aufs Auge drückt. Nach der Liaison mit Russel Allen und Jorn Lande werden nun zwei weitere Top-Sänger zu einem Duett gebeten, nämlich Renan Zonta (Electric Mob) und Nando Fernandes (Sinistra). Logisch können die beiden Stimmakrobaten singen und gehören sicherlich zu den Besten ihres Fachs. Klar sind die Tracks ihnen auf den Leib geschustert. Aber so richtig was hängen bleibt von den Liedern nichts. Da mag vielleicht das neue Lee Aaron Album nicht auf dem gleich hohen musikalischen Level sein, ABER dafür sind die Lieder der Kanadierin um ein Vielfaches authentischer und mit deutlich mehr Herzblut versehen. Wenn ich mir «Brothers Against Brothers» anhöre, kriege ich das Gefühl, diese Songs schon tausend Mal erlebt zu haben. Diese erdrückende Theatralik wie auch diese dominierenden Keyboard-Parts. ODER! Ich bin ganz einfach zu alt geworden für einen solchen Sound. Wer auf die typischen Frontiers-Sounds steht, wird hier erneut grossen Gefallen daran finden, aber ich frage mich zunehmend, wie lange ein solcher "Missbrauch" an der Musik noch gut gehen kann?!
Tinu