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Wenn man an Black Metal denkt, dann erscheinen vor dem inneren Auge karge Felsen, dunkle Wälder oder die Reiseroute nach Norwegen. Vielleicht auch nicht, aber mit Sicherheit auch nicht der Name CLOAK und Atlanta, Georgia.
Cloak sind ein solides amerikanisches Quartett, das sich mit Leidenschaft der Rebellion und Individualität verschrieben hat. Der Vierer weicht nicht weit von den nordischen Klängen des Genres ab und liefert mit «Black Flame Eternal» eine düstere Platte, die dennoch schöne Melodien bereit hält. Während den neun Songs ist musikalisch viel los in Bezug auf Orchestrierung und subtile Effekte, die man sich am besten mit einem guten Paar Kopfhörer reinzieht. «Black Flame Eternal» ist die dritte Scheibe der Band und lässt hinsichtlich der Texte nicht viel Fantasie zu. Die Botschaften sind klar und die Absicht dahinter noch klarer. Lieder wie «Invictus» greifen die Macht des Einzelnen auf und sollen die Zuhörer anspornen, die müden Ketten eines Kollektivismus abzulegen. Diese Haltung ist ebenfalls den Norwegern entlehnt, und Cloak scheinen diese nun weiter zu führen.
Es ist aber nicht alles eine Hommage an den nordischen Black Metal, denn Songs wie «Seven Thunders» zeigen den Sinn von Melodien und heben die Arbeit ein wenig vom Rest der Black Metal Szene ab. Ausserdem wird dem Bass mehr Aufmerksamkeit geschenkt, was eine willkommene Abwechslung zu den Normen des Genres darstellt. In diesem Sinne ist der Titeltrack, der gleichzeitig als Rausschmeisser fungiert, eine mehr als sechsminütige Reise, sorgfältig verwoben mit Fäden aus Tremolo, Atmosphäre und Attitüde. «Black Flame Eternal» unterscheidet sich in dem Sinne von den früheren Veröffentlichungen, als dass sich die Band noch weiter vom Black'n'Roll entfernt hat. Cloak sind eine Truppe, die schon viel zu lange unter dem Radar des Erfolges geflogen ist. Fans von Bands wie Watain, Rotting Christ und Dissection könnte diese Platte wirklich erfreuen.
Oliver H.