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Metal Factory since 1999
Die schwedischen Doomster aus Stockholm treiben seit 1989 ihr Unwesen, und während ihre Landsleute und Stadtkumpels Candlemass den entsprechenden Status längst erreicht haben, gehören Count Raven mehr oder weniger immer noch zum Untergrund. Ob der sechste Longplayer etwas daran ändern kann? Zumindest möglich wäre es, doch realistisch betrachtet eher Wunschdenken.
Man kann es sich in etwa vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man als Musiker alles versucht, um mindestens im Gespräch zu bleiben. Count Raven legten im Jahr 1990 ihr full-lenght Debüt «Storm Warning» hin, das von den Fans grundsätzlich wohlwollend aufgenommen wurde. Zur gleichen Zeit brachten Candlemass, die fünf Jahre eher angefangen hatten zu lärmen, bereits ihre erste wie inzwischen längst legendäre Live-Scheibe «Candlemass - Live» unters Volk. Besser als zu dem Zeitpunkt konnte man Doom Metal nicht zelebrieren, aber das liess Dan "Fodde" Fondelius (Guitars, Keyboards & Vocals) und seine Jungs damals kalt, und so zogen sie ihr Ding in den 90ern mit drei weiteren Alben kompromisslos durch. Diese fielen qualitativ zwar nicht ab, aber von Grosserfolg konnte keine Rede sein, und bevor sich der Metal wieder signifikant aus der Grunge-Schockstarre löste, riss bei Count Raven der Faden. So erschienen im letzten Vierteljahrhundert, das neue Werk «The Sixth Storm» eingeschlossen, gerade mal zwei weitere Alben.
Zu wenig, um wirklich grosse Nägel einschlagen zu können, doch darum geht es Ur-Member Dan und seinen beiden Side-Kicks Samuel Cornelsen (b) sowie Jens Bock (d) nicht, sprich die Band fokussiert sich auf die aktuell generierte Energie und lässt den Dingen ihren Lauf. Dabei werden die damals schon aufgegriffenen Vibes von Black Sabbath erneut bei den Hörnern gepackt und fliessen so auch in die neuen Songs ein. Der 9-minütige Opener «Blood Pope» gibt sich dabei schon ordentlich variantenreich. Altfans wie Genre-Liebhaber kommen hierbei locker auf ihre Kosten. Stilistisch aus der Reihe tanzen hingegen «Heaven's Door» als kürzester Track und «Goodbye» am Schluss, wo man zumindest etwas an Ozzy's Schmachtfetzen «Dreamer» (!) erinnert wird. Dies zuletzt auch deswegen, weil sich Master Fondelius Gesang "ebenso etwas" an Mr. Osbourne ausrichtet. Gerade davor befindet sich das fast 12-minütige Monster «Oden» und albummässig flankiert, bezüglich der Länge, vom beinahe so langen «The Nephilims». Aufgrund der sich hier fast endlos wiederholenden Riffs hätte jeweils die Hälfte gereicht.
Rockslave