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An EKTOMORF scheinen sich die Geister zu scheiden. Entweder man mag sie oder sie bleiben einfach unter dem Radar der Fans. Weshalb eigentlich? Tatsache ist, und das gilt auch für ihre neue Platte «Vivid Black», dass die Truppe um Zoltan Farkas ihr Handwerk mehr als versteht.
Dieses Album enthält zehn brutale und aggressive Musikstücke, die von Hass, Schmerz und Wut beseelt sind. Schon der Opener «I'm Your Last Hope (The Rope Around Your Neck)» macht deutlich, dass Farkas gewaltig sauer auf die Welt war. Die Musik ist düster, schwer, wütend und brutal, und er spuckt die Texte mit einem Biss aus, den man so schon länger nicht mehr gehört hat. Zudem verspürt man musikalisch, wie auch gesanglich, sofort eine gewisse Slipknot-Atmosphäre, die sich in den Songs breit macht. Das neue Material groovt in Hülle und Fülle, zusammen mit messerscharfen Gitarren, und dringt sogar bis ins Hardcore Spektrum vor. «Fade Away» steht etwas auf der Bremse, was meiner Ansicht nach dem schwächlich wirkenden Klargesang geschuldet ist.
Danach geht es aber wieder in guter Slipknot Manier zur Sache, bevor der Titeltrack einen düsterdoomigen Song offenbart. Farkas lässt dabei seinen Gefühlen freien Lauf, und manchmal ist es echt unangenehm ihm zuzuhören, denn man verspürt Mitgefühl für den armen Kerl. Der Schmerz in seiner Stimme lässt sich nicht nur hören, sondern auch fühlen. «Vivid Black» ist düster und wütend, aber auch voller Emotionen und Leidenschaft! Um nochmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen; vielleicht liegt das Geheimnis darin, dass Ektomorf mit jeder neuen Platte wie ein Klon einer bereits existierenden Band klingen. Handwerklich umwerfend, aber einfach keinen eigenen Stil und keine Nummern, die wirklich hängen bleiben. Ich hoffe, dass Farkas nebst all der Wut auch noch seinen musikalischen roten Faden findet.
Oliver H.