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Mmh, eins gleich vorweg, ich hasse Vermutungen, wenn man sich biographische Daten aus den Fingern saugen muss, um Euch nur anstandshalber und annähernd einige Informationen weiterzuleiten, so dass man sich ein Bild von eben der Band namens Embryonic Autopsy und deren Erstwerk «Prophecies Of The Conjoined» machen kann.
Seis drum, hier die resultatsmässige Verordnung der spärlichen Informationen. Also textlich geht es um ein Konzept auf dem Album «Prophecies Of The Conjoined», und zwar um basierend auf der Theorie, dass Ausserirdische die ägyptische wie mayastätische Kultur besichtigten und in den Technologien besagter beider Völker aushalfen. Jahrhunderte später, mit dem Raumschiffabsturz in Roswell, New Mexcio, ergab es sich für die Wissenschaftler:innen, diese tatsächlichen Lebensformen zu untersuchen. Die DNA der Ausserirdischen wurde dann mit der menschlichen DNA zusammen geführt, um Hybride zu schaffen. Obschon erfolgreich gespleisst und am Leben erhalten, waren diese Hybriden Abscheulichkeiten kreatorischer Ergebnisse und diese stellten sich bald gegen die Menschheit. Musikalisch verfolgen Embryonic Autopsy die oldschooligen Anfangstage des Death Metals Ende 80er und Anfang 90er, und so kommen schnell mal Vergleiche à la Nile, Suffocation, God Dethroned, etwas Cannibal Corpse, Immolation, Malevolent Creation, Morbid Angel und Konsorten hoch.
Embryonic Autopsy, das sind Tim King (Vocals), Rob Such (Bass), Scott Roberts (Guitars, Bass, Keyboards) und Arnaud Krakowka (Drums), mit bekannten Sessionmusikern, respektive Gastsolisten namens James Murphy (Death, Obituary, Testament) auf «Cautenzed Womb Impalement», Terrance Hobbs (Suffocation) auf «Regurgitated And Reprocessed», Doc Coyle (God Forbid) auf «Cannibalized By Octuplets» und Justin James auf «Upon The Mayan Throne». Somit ist das stilistische Songwriting wie musikalische Ordonnanzorchester auf besagtem Wege unterwegs. Brutale, harte, schnelle, sägende und schneidende Death-Riffs, gepaart mit teils interessanten Melodiebögen sowie heroische Gitarrensoli aller genannten Beteiligten. Daneben darf selbstredend die Prise Thrash Metal, welche in den floridianischen Death Metal Combos regen Einzug gehalten hatte und es immer noch tut. Hate Eternal seien da als bezeichnendes Beispiel genannt. Die gorigen Blasts und hyperschnellen Double-Bass Attacken des Drummings, gepaart mit sattem Snaresound, ab und an Streicheleinheiten an den Cymbals und Toms, gehören ebenso dazu, wie die groovigen deathig-thrashigen Patterns in vollster Reinkultur.
Der Tieftöner wummert anständig im rhythmischen wie auch solodesken Bereichen flott mit. Der Gesang ist brutal gorig und slammig gehalten, tief, gurgelnd und guttural dargebracht, einfach nur brutal. Ja, es ist Brutal Death Metal in purer Form, gnadenlos, messerscharf, wandmässige Produktion, herrliches Cover-Artwork, heilige Kacke, was willst du mehr? Somit ist die Orgie und das Wettfressen angerichtet, mit besagter Songauswahl der insgesamt zehn Tracks auf «Prophecies Of The Conjoined». Eine interessante Symbiose zwischen Slam Brutal Death Metal und melodiösen Aspekten.
Poldi