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Metal Factory since 1999
Da befinden wir uns im Corona-Zeitalter, es finden keine Konzerte statt und trotzdem veröffentlichen die Bands Live-Alben. So auch die schwedischen Enforcer, die mit ihrem zweiten Live-Album nach 2015 auf sich aufmerksam machen.
Das neue Werk wurde 2019, also noch vor Corona, in Mexiko aufgenommen. Dass die Südamerikaner grundsätzlich zu den begeisterungsfähigsten Bangern gehören, wird insbesondere auf «Live By Fire II» deutlich. Der nicht mehr nur noch aufs Gaspedal gedrückte Metal des Vierers bereitet mächtig Laune. Insbesondere die Hymne «Die For The Devil» gefällt als Opener, wie auch «Zenith Of The Black Sun» (die getragenen Nummern weisen mehr Klasse auf als der Speed Metal der Herren), bevor das Gas mit «Searching For You» durchs Bodenblech gedrückt wird. Das Gute an der zweiten «Live By Fire» Scheibe ist die Tatsache, dass gerade fünf Songs schon auf dem ersten Teil zu hören sind und somit Überschneidungen bewusst vermieden wurden. Die hohe und kreischende Stimme von Olaf Wikstrand bleibt aber noch immer ein Kritikpunkt. Doch wer auf diese Screams steht, wird vor Freude im Dreieck herum springen. Die Spielfreude scheint den Jungs geradezu aus jeder Pore, und wenn man Mexiko als "the capital of Heavy Metal» betitelt, hat man bei der frenetischen Meute gewonnen. Die Doppel-Leads und Harmonien überzeugen dabei ebenso, wie die eigespielte Rhythmusmaschine. Die Fan-Chorgesänge bei «From Beyond» sind unglaublich und jagen dem Hörer einen kalten Schauer über den Rücken. Enforcer belegen mit «Live By Fire II» klar, dass sie die Sperrspitze der jungen, aufstrebenden Metal Bands bilden. Ob dies nun ausreicht, um die ganz Grossen zu beerben, wird die Zukunft zeigen. Wer aber auf Riot, Judas Priest, Saxon und alte Maiden steht, darf hier problemlos und ohne zu zögern zugreifen.
Tinu