Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Das vorliegende Album «Runaway Men» wurde bereits 1997 aufgenommen, aber erst jetzt veröffentlicht. Die Band drückt es treffend aus, denn ihr musikalisches Kind erblickt, nach 25 Jahren Schwangerschaft, nun endlich das Licht der Welt.
Bereits 1983 gründeten die vier Holländer Bart Schwertmann (Bass/Vocals), Nils Lingbeek (Guitars/Vocals), Ard Ofers (Keyboards) und sein Bruder Nils Ofers (Drums) die Formation. Ard war zu diesem Zeitpunkt gerade mal elf Jahre alt. Durch die Zeit konnte man regional und bedingt auch national positive Kritiken einheimsen. Man veröffentlichte mehrere Demo-Tapes, eine Single und eine Mini-CD. 1997 wurde dann das vorliegende Werk eingespielt, aber nie gemixt und entsprechend auch nicht publiziert. Die Band löste sich auf und die Wege der Musiker trennten sich. Was lange währt wird nun endlich gut. Die Scheibe entpuppt sich als kleine Perle des klassischen, melodiösen Hard Rocks, wie er in den Achtzigern gang und gäbe war, 1997 aber bereits auf dem Abstellgleis stand. Nichtsdestotrotz beweist die Formation ihre Versiertheit für eine feine Melodieführung und grossartige Hooklines. Die acht Tracks sind unkompliziert anzuhören, dennoch aber individuell. Gitarre und Keyboard halten sich dabei die Waage, der Zeiger zeigt, meistens jedenfalls, in Richtung Hard Rock, und man vermeidet es, in zu seichte Gewässer abzudriften. Ein bisschen mehr Drive hätte zwar mit Sicherheit nicht geschadet. Tolles Album, trotzdem aber weit entfernt von einem Meisterwerk. Melodic Genre Fans und Freunde von Journey, Foreigner und Konsorten dürften jedenfalls durchaus interessiert an «Runaway Men» sein.
Chris C.