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Hört auf zu jammern, nehmt das Leben selbst in die Hand! Zusammengefasst könnte dies die Message sein, die Godslave auf ihrem neuen Album der metallischen Gemeinschaft zu sagen versuchen.
Es hört auf den erstmal irritierenden Namen «Positive Aggressive». Wie das zu verstehen ist? Das Teil folgt einem klaren Konzept - der perfekten Symbiose aus Musik und Message. Tiefe seelische Einblicke auf der einen und nach vorne drückender Thrash Metal auf der anderen Seite. Dies wäre logischerweise ohne Aggression nicht möglich, aber «Godslave» haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Aggression in positive Energie umzuwandeln. Das Album ist während zehn Songs ein Appell hin zur Selbstkontrolle. Der Fünfer hat für sich eine Entscheidung getroffen und ballert diese ungebremst vom Opener «How About No?» bis zum Abschluss «Final Chapters First» ungezügelt um die Ohren der Hörerschaft. «Positive Aggression» hält auch einige Hits bereit, wie «Show Me Your Scars», mit seinem Cello-Gänsehaut-Moment, der das Thema "Mental Health" in der Metalszene aufnimmt oder das treibend groovende «From Driven» als Plädoyer, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Wenn man sich die Scheibe rein zieht, fällt es schwer zu glauben, dass die Band 2020 kurz vor dem Aus stand. Diese Energie hat scheinbar Wunder bewirkt und Godslave davon überzeugt, weiter zu machen. Auf «Positive Aggressive» lässt die Truppe alte Traditionen wieder aufleben und knüpft an die Beziehungen zu den Menschen "on the road" an, die sofort Teil der Familie wurden. Aus dieser Sparte sind deshalb auch zwei Gastbeiträge vertreten. Zum einen hat Britta Görtz von Critical Mess auf «How About No?» unverkennbare Backing-Vocals beigetragen, und zum anderen schliesst sich mit dem Klampfen-Gastsolo von Damir Eskic der Kreis einer bereits zehn Jahre andauernden Freundschaft mit Destruction. Mit dem Release der Platte geht auch eine Dokumentation über den Kampf der Band einher, heisst über alles, was sie im letzten Jahr an den Rand der Auflösung gebracht hat. Alle Veröffentlichungen sind an Ehrlichkeit nicht zu überbieten und deshalb volle Fahrt voraus, mit einem offenen Fenster zur Seele der Band!
Oliver H.