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Oh hell, auf was habe ich mich da eingelassen? Meine Gothic-Zeiten sind eigentlich schon längstens passé..., und dennoch, wenn ich GosT so zuhöre, dann weckt dieses Ein-Mann-Projekt einige Erinnerungen in mir.
Der Anfang ist mehr zur Stimmungsbildung gedacht, Horror-Atmosphäre mit gesprochenem Intro, dann gehts ab - «Bound By The Horror» ist ganz nett, aber viiiel zu viel an Distortion beziehungsweise solch ähnlichen, elektronischen Versatzstücken. Da geht für mich die Stimmung flöten, «The Fear» ist dann etwas schräg, Wave, Synthwave, etwas Industrial-angehaucht, man könnte böswillig sogar Dubstep mit hinein interpretieren. Der erste "richtige" Track ist dann «A Fleeting Whisper», wozu man auch ein Video gemacht hat. Und hier komme ich gleich auf den Punkt: GosT wecken in mir immer wieder Erinnerungen an ein Künstlerprojekt, das ebenso eigenwillig wie faszinierend ist wie diese Scheibe hier: OTEP. Ich denke, dass GosT beziehungsweise der gute Mann dahinter sich sehr wenig darum scheren, wie ihre Kunst aufgenommen wird. Man macht dies vermutlich für einen selbst, und wenn dies anderen gefallen mag, dann umso besser. Interessant ist, dass der Track «Embrace The Blade» sehr starke Anleihen an Type O Negative offenbart. Einerseits denkt man sich so, dass das jetzt fehl am Platz ist, aber andererseits ergibt das Ganze auch wieder Sinn - eben, weil es keinen richtigen Sinn ergibt. Ich persönlich denke, dass viele Metalheads hiermit nichts oder nur sehr bedingt etwas anzufangen wissen. Wer aber, wie ich, seine Wurzeln im Gothic-Bereich hat, dürfte hierbei viele déja-vu's erleben. Fordernd!
Toby S.