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Die italienischen Power Metaller HEIMDALL warten mit einer bemerkenswerten Besonderheit auf. Ihr Sänger Gandolfo Ferro klingt auf dem sechsten Album nämlich wie eine leicht lispelnde Variante von Primal Fear Legende Ralf Scheepers. Das ist alles andere als böse gemeint, sondern soll die Klasse von Ferro unterstreichen, zumal dieses Lispeln eine ganz eigene Atmosphäre erzeugt.
Obwohl ebenfalls dem Power Metal zugehörig, schimmern bei Heimdall aber weniger Judas Priest als Orientierung durch, sondern eher epische Manowar. Diese Einflüsse paaren Heimdall mit ein wenig HammerFall und deutschem True Metal, nur dass hier weniger Wörter wie «Dragon» und «Steel» verwendet werden. Und wer gar bis zum Ende durchhält, wird durch eine Cover-Version überrascht, die im ersten Augenblick aufhorchen lässt und gleich danach Grössenwahn suggeriert. Queens «The Show Must Go On» erhält hier ein Power Metal Gewand. Dieses macht zwar das Lied nicht härter, ist aber mit grossem Respekt vor dem Original aufgenommen. Zudem zeigt Gandolfo Ferro tatsächlich, was in ihm steckt. Dasselbe gilt natürlich auch für den Rest der Band. Ausserdem zeigt sich bei diesem Lied, wie schwach im Vergleich zu diesem Überhit das eigene Songwriting ist. So kann man diesen Bonustrack als Segen und Fluch zugleich sehen, denn die eigenen Lieder sind ebenfalls nicht schlecht und warten zum Beispiel bei «We Are One» gar mit einem kleinen Hit auf, stinken aber gegenüber Queen dennoch deutlich ab. «Hephaestus» ist daher ein Album für grosse Power und True Metal Fans die sich gute, jedoch nicht überragende Lieder anhören möchten. Nicht schlecht, aber auch nicht super. Trotzdem lohnt sich ein Reinhören bei «Hephaestus».
Roger W.