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Keine Bange, der lange Album-Titel ist irreführend, denn die Band aus Fribourg hat mit Jazz nichts am Hut. Vielmehr bedient das hochenergetische Trio auf ihrem Debüt jene Kundschaft, die sich an Fuzz und Distortion überladenen Sounds kaum satthören kann.
Allerdings gibt sich die Truppe diesbezüglich angenehm vielseitig und experimentierfreudig, die Selbstverortung "Stoner Rock, Heavy Psych, Fuzz'n'Roll, Desert Rock, Pop Music with Riffs" umschreibt das Wirken von Hook, Line And Sinker ziemlich treffend. Exemplarisch für die letztgenannte Kategorie kann ich hier schon mal den ziemlich melodisch-melancholisch anmutenden Opener «Blood On The (Dance) Floor» nennen, der gleich zu Beginn als Kontrapunkt zu den weiteren, stilistisch ziemlich anders gelagerten Tracks dienen darf. «Nurija» dürfte die Freunde des Grunge und Alternative Rock erfreuen, «Holy Ghost» zielt hingegen eher auf die Desert Rock Fangemeinde ab. Bei «These Patterns», wie auch im abschliessenden, bedrohlich wirkenden Longtrack «Dawn» wird es wiederum ziemlich psychedelisch, während dem die Jungs bei «Don't Put Milk In My Coffee» und «Black Heart» zeitweise gar den Schweine Rock Hammer kreisen lassen. So viel musikalische Offenheit muss man natürlich erst mal verdauen können, aber diese Herausforderung an geneigte Zuhörer:innen erleichtern die drei Musiker durch ihre Fähigkeit, jedem Song ihren ureigenen Stempel aufzudrücken, wodurch die Platte trotz aller Vielfalt oder gar Schrägheit nicht zerfahren oder orientierungslos wirkt. Viel mehr ist sie das selbstbewusste Manifest dreier Musiker, die lieber musikalisch und kommerziell ein Risiko eingehen, als dass sie auf Nummer sicher gehen und somit ihre eigene Identität aufgeben.
Mirko B.