Dabei wird er von so illusteren Musikern unterstützt, wie Russell Allen (Symphony X), Vinny Appice (Last In Line, ehemals Dio und Black Sabbath), Tony Franklin (ehemals Blue Murder und The Firm), Derek Sherinian (Sons Of Apollo und Dream Theater) und als Back-Sänger Jeff Scott Soto. War der Vorgänger «Dying To Live» noch etwas unausgereift, so gefällt «Running Games» um einiges mehr. Dies liegt auch an den Songs, die viel mehr auf den Punkt gespielt sind und noch eine Portion stärker ausfallen würden, wenn man den Keyboards ab und zu diese aufdringliche Art wegnehmen würde (Solo bei «Finish Line»). Absolut überzeugend erklingt «I’m Gonna Loose It», welches von der sehr guten Gitarrenarbeit Joels lebt. Kraftvoll rockt «Hard To Say Goodbye», welches mit melodischen Elementen gewürzt wird. Wie auch das von Whitesnake-Elementen sprühende «Fantasy». Würde David Readman dieses Album einsingen, könnte man bei «Running Games» vom amerikanisten Voodoo Circle-Werk sprechen, welches je das Licht der Welt erblickte. Denn auch «Lonely Days» hat dieses Whitesnake-Flair, wie es oft bei Voodoo Circle ans Tageslicht kommt. Richtig geil ist die bluesige Hard Rock-Harke «Cried Enough For You» mit einem musikalischen Wechselbad an Gefühlen von balladesken, zu wütenden Passagen. Joel ist ein wirklich tolles Hard Rock-Album gelungen, das man sich unbedingt anhören sollte.
Tinu