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Nachdem schon Saxon mit einem sehr guten Album aufhorchen liessen (auch wenn «Hell, Fire And Damnation» nicht an «Carpe Diem» heran reicht), bringen die Metal Götter Judas Priest ihr neunzehntes Studio-Album «Invincible Shield» ans Tageslicht.
Die Erwartungen nach dem letzten Studio Werk «Firepower» (2018) waren sehr hoch, und wie es heute an der Tagesordnung liegt, haben die Herren um Gottes-Sänger und "Metal God" in Personal-Union Rob Halford schon ein paar Leckerbissen (Videos) in die metallene Milchstrasse geschossen. So zum Beispiel den Opener «Panic Attack», der mit einem an «Turbo» erinnernden Part beginnt und sich dann in einen geilen Metal-Track verwandelt. Auch das schnelle «The Serpant And The King» überzeugt auf der ganzen Linie und zeigt, dass Rob, Bassist Ian Hill und Schlagzeuger Scott Travis, sowie die Gitarren-Armada um Richie Faulkner, Glenn Tipton und Andy Sneap nichts von ihrer Bissigkeit verloren haben. Judas Priest präsentieren ihren Edelstahl, wie man ihn sich von den Engländern erhofft und gewünscht hat.
Ohne Wenn und Aber, dafür mit einer unglaublichen Power (Scott und Ian sei Dank) und einer riffigen (am Anfang steht immer das Riff) und solistischen Wunder-Leistungen an den Gitarren, auf der sich die Metal-Stimme schlechthin austoben kann. Hymnisch und mit Geschwindigkeit geht der Titelsong ins Rennen und erinnert dabei an «Ram It Down» und «Freewheel Burning». Etwas getragener und mit einer grossen Portion Rock'n'Roll im metallenen Sound-Gewand präsentiert sich «Devil In Disguise». Die Jungs sind weit davon entfernt sich selbst zu kopieren, aber besinnen sich auf ihre Stärken, gehen Experimenten aus dem Weg und schieben eine Metal-Wand vor sich her, die zuerst eine Band durchbrechen muss. Allein das Twin-Solo zu Beginn von «Gates Of Hell» zeugt von einer unglaublichen Sicherheit, Hits zu komponieren. Dabei erklingt Rob mit einer klaren, gefährlichen und mitreissenden Stimme. Was der mittlerweile 73-jährige Shouter noch immer zu singen vermag, ist unglaublich. Wie auch beim emotionalen und sanften Einstieg zu «Crown Of Horns», einer Halbballade, die mit genügend Kraftstoff aus den Boxen wabert.
Zur Ablenkung geht es mit dem pfeilschnellen und aggressiven «As God In My Witness» weiter, das ins hymnische «Trial By Fire» übergeht und mit interessanten Rhythmen auf sich aufmerksam macht. Black Sabbath schleichen sich bei «Escape From Reality» ein, bis «Sons Of Thunder» zu einer weiteren Hymne wird, die sich mit «Heading Out To The Highway» messen kann. Die elf Songs beweisen, dass am Ehrentitel der Band, «Metal Gods», in nächster Zeit niemand rütteln wird. Dazu haben sich Judas Priest ein zu grosses Denkmal in der Vergangenheit und auch mit «Invincible Shield» gepflastert. Den bärenstarken Vorgänger «Firepower» toppen zu können, schien für mich unmöglich, aber die Jungs haben es tatsächlich geschafft, nochmals ein paar glühende Metal-Blöcke zu kreieren. Meine Herren, ich ziehe meinen Hut vor dieser unglaublichen Leistung und die Benotung gebührt euch nicht nur, weil ihr eine lebende Legende seid, sondern weil ihr noch immer den Metal schlechthin schmiedet, auf dass dieser noch lange am Glühen bleibt sowie allen Nachahmern zeigt, wer die wahren Götter des Metals sind!
Tinu