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Musikalisch stecken die Franzosen bis zum Hals in den Siebzigern. Nachdem vor zwei Jahren die selbstbetitelte EP in der Szene zu Recht anerkennenden Applaus ernten konnte, schiebt das Quartett jetzt zwei Jahre später endlich das full-length Debüt nach.
Und hier kann ich das Fazit schon gleich vorweg nehmen: Wer sich trotz all der Errungenschaften und Annehmlichkeiten der schnelllebigen, digitalisierten Welt, in der wir mittlerweile leben, ein Leben ohne Bands wie The Sweet (die im Intro zu «Washing Machine Man» ganz kurz herrlich persifliert werden), Grand Funk Railroad, The Who, The Runaways, Slade, Foghat et cetera nicht vorstellen kann, der dürfte Komodor relativ schnell ins Herz schliessen. Der Truppe ist es nämlich sehr gut gelungen, den ursprünglichen Spirit der oben genannten Bands in ihrer klassischen Phase einzufangen und unverfälscht in die Moderne zu transponieren. Natürlich kann man sich die Grundsatzfrage stellen, ob die Welt wirklich noch eine Retro Rock Band braucht. Aber schauen wir doch den Tatsachen in die Augen, viele der alten Helden haben bereits das Zeitliche gesegnet, und die restlichen Rock-Veteranen, die es geschafft haben bis heute zu überleben, sind ihrem biologischen Ende näher als uns lieb ist. Vor diesem Hintergrund kann ich es nur begrüssen, wenn sich junge Bands vermehrt auf die Wurzeln der gitarrenlastigen Rockmusik berufen und somit bei Teilen ihres Publikums womöglich dafür sorgen, dass diese mal die angestaubten Vinyl-Kisten ihrer Eltern oder Grosseltern hervor kramen um heraus zu finden, was sich die Ollen damals so angehört haben, als sie selbst noch jung und rebellisch waren. Sollte jemand dafür mal nicht auf die immer gleichen Standards zurück greifen wollen, dann ist «Nasty Habits» der perfekte Soundtrack für die nächste Siebzigerjahre-Party.
Mirko B.