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Die Saarbrücker Heavy Metaller MENTALIST wiederholen sich auf ihrem vierten Album in mehrerer Hinsicht im Vergleich zum ihrem Drittwerk «Empires Falling» (2022), und dies leider vor allem im Negativen.
Da wäre einerseits die gute, aber nicht überragende Musik, die leider kaum im Gehör hängen bleibt, aber im Moment des Anhörens auch nicht stört. Ausserdem ist da aber auch das Promo-Schreiben, das fast wortgleich wie beim Vorgänger daherkommt und damit viel zu hohe Erwartungen schürt. Konkret heisst es hier: "Kaum eine andere neue Band konnte in der Power Metal Szene in den letzten Jahren gleich mit ihren ersten drei Werken so viel Staub aufwirbeln, wie die in Saarbrücken und Stockholm beheimatete Formation Mentalist!" Und wenn wir schon bei Wiederholungen sind, erlaube ich mir als Antwort auf diese Infos ein erneutes "Mental-Wer?"
Tatsache ist, dass diese Band vom Promi-Faktor von Blind Guardian Gründer und Ex-Trommler Thomen Stauch profitiert. Leider kann dieser das geniale Songwriting seiner ehemaligen Bandkollegen nicht zu Mentalist transferieren. Nicht dass ich hier eine Blind Guardian Kopie erwarten würde, aber das Songwriting dürfte schon etwas stärker sein. Was wiederum für die Band spricht ist die konstante Besetzung seit der Gründung 2018. Vielleicht wäre es aber mal nötig, sich neue Personen im Umfeld anzulachen, um von diesem Stillstand und des Repetitiven weg zu kommen. Es muss ja nicht gleich ein Mitglieder-Wechsel sein. Eine externe Hilfe tut manchmal Wunder. Aber wie bereits erwähnt, ist das Songwriting hier soweit in Ordnung.
Es wechselt zwischen Speed, Power Metal und auch mal stampfenden ruhigeren Momenten hin und her, welche mit Keyboards unterlegt sind. Sänger Rob Lundgren setzt dabei die hohen Schreie zum Glück sehr sparsam ein, klingt mir aber trotzdem oft zu sehr gepresst. Und ja, beim epischen «Millions Of Heroes» kann er gar glänzen. Das alles klingt jetzt vielleicht alles zu negativ. Tatsache ist, dass ich mir diese Band nach dieser Review wohl kaum nochmals anhören möchte und werde (wie es auch beim Vorgänger bereits der Fall gewesen ist). Und das ist für eine Band, die vermeintlich in der Power Metal Szene viel Staub aufgewirbelt hat, schon sehr schwach. Vielleicht sehen das andere Power Metal Fans ganz anders. Der Spass an «Earthbreaker» sei ihnen von Herzen gegönnt.
Roger W.