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Jetzt wird aber ordentlich gedeckelt, hell yeah und sowas von goil. Diesmal sind die US-Amerikaner von Misery Index mit ihrem siebten full-lenght Longplayer am Start, neben eines stattlich-amtlichen Palmares an weiteren Veröffentlichungen.
Misery Index indexieren im Death Metal und Grindcore seit der Gründung anno 2001 in Baltimore, Maryland und schieben amtlich-ordentliche neue Songs purer Aggressivität mit amtlichem Groove Mosh Faktor nach. Meine Fresse, irgendwie hat die COVID-19 Pause, wenn man dies so ordentlich-amtlich erwähnen darf, gewissen Bands so richtig gut und goil getan. So ist Misery Index mit 200%iger Sicherheit auch eine dieser Combos. Jason Netherton (Bass, Vocals), Mark Kloeppel (Guitar, Vocals), Darin Morris (Leadguitar) und Adam Jarvis (Drums) prügeln da in schönster und straightester Grindcore Death Manier eine schnelle Note nach der anderen ins Universum, was beim Schreiberling ein konstantes, chronisch bleibendes Headbangen hinterlässt, selbst beim Eintöggeln dieser Zeilen. Glücklicherweise bleibt der PC besonnen und verfällt nicht in hieroglyphischer Schrift, sondern arktisch und Fisher Men's-like kühl.
Abgesehen davon, dass die Mucke auf «Complete Control» den Rezensenten ziemlich anspricht, da einerseits sehr gut und druckvoll produziert, andererseits abwechslungsreich intoniert, ist sie versehen mit einem genialen und für sich sprechendem Cover-Artwork, was nebst besagtem Death und Grind dann eben auch so crossoverische Attitüden eröffnet, ebenso speedige wie thrashige Momente offenbart sowie gepaart mit viel Mosh-Groove und etwas Melodie. So bleiben Aggression und Härte stets vordergründig und miteinander verbunden. Durchdachtes und sehr intelligent ausgeführtes Songwriting. Daher verwundern Anhaltspunkte wie Dying Fetus, Aborted, Cattle Decapitation, Napalm Death, Hate Eternal, Nasum, Carcass, Decaptitated, Vader und Konsorten auf dem Menüschlachtplan nicht.
Auch hier werdet Ihr jeden der neun Tracks auf «Complete Control» anhören und anspielen werden müssen, wohl oder übel, denn alles kommt einfach hammermässig daher. In jedem Song werdet ihr eine Prise Goilheit vorfinden, versprochen, ehrlich. Blastende, grindcorende, thrashende, deathende, crossoverige Beat-Patterns, satte Double-Bass Drums, groovende Midtempo-Headbanger, moshende Paradiddles, einen satten Snaresound, wirbelnde Toms, scheppernde Cymbals. Der Bass wummert klar und heftigst autark wie banddienlich einheitlich. Die Gitarren riffen sich genüsslich durch die Noten des Slaughterhouse, mit dem Metzgermesser stets die filettierten, solodesken Momente klar heraus schneidend. Die Vocals sind einerseits im Growl-Bereich sowie auch im crossoverischen, thrashigen Brutal-Shout und -Screambereich zu Hause, heisst klar, aggressiv, bösartigst und brutal. Auf die erneute Fragestellung: "Weshalb?" erfolgt meine bereits schon vordefinierte Antwort: "Deshalb!"
Poldi