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Auch auf ihrem nunmehr siebten Longplayer überzeugen die Lausanner MONKEY3 einmal mehr auf voller Länge, und viel mehr gibt es zur Wundertüte «Welcome To The Machine» eigentlich gar nicht zu sagen.
Dass der Album-Titel ein beabsichtigter Hinweis auf den gleichnamigen Pink Floyd Titel von der 1975 erschienenen Göttergabe «Wish You Were Here» sein könnte, bezweifle ich stark, denn das wäre für eine Band dieses Formates wirklich zu plump. Dennoch macht der Vierer auch diesmal aus seiner Vorliebe für die kreative Hochphase der britischen Psychedelic Rock / Progressive Rock – Pioniere keinen Hehl, und baut immer wieder dezent Elemente in seine ausufernden Kompositionen ein, deren Inspiration dem musikalisch Gebildeten sofort klar sein dürften. Wer beispielsweise beim Intro zu «Collapse» nicht unweigerlich an die Einleitung zu Pink Floyds Hit «Time» denken muss, kennt die Kult-Band wahrscheinlich bestenfalls vom Hörensagen, und das ist übrigens bei weitem nicht der einzige Wink mit dem musikalischen Zaunpfahl in diesem Übersong.
Puristen mögen jetzt ob dieses Frevels ihr elitäres Näschen rümpfen und von Ideen-Klau palavern, meines Erachtens allerdings zu Unrecht. Erstens machen diese Reminiszenzen bestenfalls ein Prozent der Klanglandschaften aus dem Hause Monkey3 aus, zweitens werden diese Zitate mit sehr viel Charme und Respekt dargebracht, und drittens unterliegt am Ende des Tages auch der Progressive Rock der Tatsache, dass es heutzutage selbst in dieser anspruchsvollen und vielschichtigen Stilrichtung immer wie schwieriger wird, etwas komplett Neues zu kreieren, das nicht irgendwie an etwas Bekanntes erinnert. Insofern hat das Quartett auch diesmal praktisch alles richtig gemacht, sprich alte Fans werden rundum zufrieden sein, und für potenzielle neue Fans bietet sich «Welcome To The Machine» als optimale Einstiegs-Droge an. Viel Spass beim Abheben und Wegtreten.
Mirko B.