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Jeder Musikliebhaber kann in der Regel seine Lieblinge, Helden oder Geheim-Tipps benennen und gleichzeitig kund tun, was ihm dafür gar nicht in den Kram passt. Zudem kann hier mit Oberbegriffen, sprich Genres oder Musikstilen, etwas Ordnung ins Dickicht gebracht werden. Alternative Rock per se gehört dabei klar nicht zu meiner bevorzugten Ecke, und das Allermeiste davon langweilt mich ziemlich schnell. Nun also mal sehen, wie sich Monotrone aus Basel schlagen.
Hierbei sprechen wir von einer neu formierten Schweizer Band, deren vier Bandmitglieder, sprich Philippe Strübin (v), Thomas Baumgartner (g), Franky Kalwies (b) und Fran Lorkovic (d) allesamt bekannte Gesichter der hiesigen Szene mit einem beeindruckenden Palmares sind, das bis zu drei Dekaden an musikalischer Vergangenheit abdeckt. In der einen oder anderen Konstellation haben sich die Wege des Quartetts bereits zuvor gekreuzt, und europaweit wurden Bühnen mit Grössen wie Ice-T, Perry Farrell, Manic Street Preachers, Disturbed oder auch Eric Clapton wie Sir Bob Geldof (Boomtown Rats) geteilt. Auf diese Weise trifft ausdrucksstarker Gesang auf instrumental hoch angesetzte Erfahrung, dessen Mix mit Monotrone in purer Spielfreude ohne Scheuklappen gipfelt. So erstaunt es nicht, dass die insgesamt zehn Songs einen Range zwischen Hard Rock, Metal und Grunge bis hin zu Pop, Funk und gar Disco-Elementen anbieten. Für Puristen jeglicher Provenienz schwer zu verdauen, aber wer das Visier öffnet und etwas frischer Luft Zugang gewährt, wird entsprechend belohnt. Das setzt jedoch etwas Toleranz voraus, was in meinem Alter zunehmend schwieriger wird, aber jüngere Fans die dankbarere wie ergiebigerere Zielgruppe darstellen dürften.
Mit dem noisigen und groovigen Opener «Do you Know My Name» geht es schon mal ziemlich pfundig los, und damit kann jede Party aus dem Stand heraus von null auf hundert gebracht werden! Ganz zu schweigen davon, dass Sechssaiter Thomas hierbei nicht nur ziemlich fette Riffs auffährt, sondern ebenso gepflegt zu solieren vermag. Das nachfolgende «Stuck In Here» macht mit seinem herrlich bollernden Bass-Sound primär dem "God Of Thunder" Gene Simmons (KISS) alle Ehre, verströmt ein paar Vibes von MUSE und beinhaltet ein paar funkige Sprengsel. Der Titeltrack «1» empfiehlt sich derweil als optimaler Feger für die Tanzfläche in den Discos, während das Eingangs-Riff bei «Hypersonic» bös in den 80ern herum wildert, das Rocken nie zu kurz kommt und der Gesang einfach mega ist. «Better» ist dagegen raumfüllender Ami Stadion Rock in Reinkultur, der mit dem vergleichsweise ruhigen «CC» einen feinen Halbballaden Gegenpart erhält. Hintenraus lässt «Skin» die Disco-Kugel endlos weiter drehen, der fast 7-minütige Brocken «Amalthea» bringt die Fensterscheiben erneut zum Vibrieren und «Hollow» als schleppender Rocker lässt keine Zweifel darüber aufkommen, dass Monotrone mehrheitlich rocken..., definitiv..., aber eben "alternativ".
Rockslave