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Der Frontmann und Gitarrist von Alter Bridge, der seit einigen Jahren auch die Solo-Schiene von Gunners Gitarrero Slash erfolgreich befeuert, brachte 2019 mit seiner Stamm-Combo das Album «Walk The Sky» heraus, und im ersten Corona-Jahr folgte noch die EP «Walk The Sky 2.0» mit dem neuen Song «Last Rites» sowie fünf neuen Live-Tracks.
Mehr kriegten die Fans aus gegebenem wie weltweitem Anlass leider nicht, respektive parallel dazu konnte man sich dafür noch das töfte Live-Werk «Slash featuring Myles Kennedy and The Conspirators – Living The Dream Tour» ins Regal stellen. Wäre Myles Kennedy wie Kollege Jared Leto (Thirty Seconds To Mars) unterwegs, hätte er womöglich Zeit für eine nächste Rolle als Schauspieler gehabt. Myles verkörperte bekanntlich im Film "Rock Star" (2001) die Rolle des "Thor". Letztlich ist Kennedy aber doch mehr Musiker als Schauspieler, und so fand er die Zeit, mit «The Ides Of March» sein zweites Solo-Album einzutüten. Zusammen mit Tim Tournier (Bass) und Zia Uddin (Drums and Percussion) spielte Mr. Kennedy elf neue Songs ein, die etwa zur Hälfte ordentlich wie erdig rocken. Dazu gehören mitunter der Opener «Get Along» als überaus flotter Auftakt, «A Thousand Words», «In Stride» oder auch «Wake Me When It's over». Daneben bietet eine Solo-Scheibe dem jeweiligen Protagonisten stets die ideale Plattform für alternative Ausdrucksweisen.
Wenn man aber mit so einer so grandiosen Gesangsstimme gesegnet ist (Myles besitzt einen Umfang von vier Oktaven!) zeugen vor allem grundsätzlich leisere und nicht etwa schräge Klänge, sprich Balladeskes, von dieser Klasse. Solche Perlen finden sich in «Love Rain Down» oder «Wanderlust Begins». Auch textlich wird für Tiefgründiges gesorgt. Themen wie Einheit und Solidarität werden über Trennung und Boshaftigkeit gestellt. Im Zentrum des geneigten Fans steht aber eher die Musik, und davon gibt es zum Beispiel mit dem fast achtminütigen Titeltrack mehr als genug. Eingeläutet durch akustische Klänge und getragenem Gesang steigert sich die Nummer auf Basis des leise/laut Schemas hinten raus zu einem wahren Epos, wo nebst einem geilen Guitar-Solo wiederum der Gesang brilliert. Zum Schluss packt «Worried Mind» noch den Blues aus und lässt «The Ides Of March» versöhnlich ausklingen. Wer nicht nur die sonst weitaus rockigere Seite von Myles Kennedy kennt und mag, erhält mit dieser feinen Scheibe einen wertigen Neuzugang in der Tonträger Sammlung.
Rockslave